Schuhtest-TRAIL

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PRAXISTEST / TRAILSCHUHE 2017

ZWISCHEN HALT UND ETWAS GEWALT

Die Pfalz. Ein Wald. Eine Runde. 42 neue Trailschuh-Modelle. Die Mission ist wie immer glasklar: die Dinger laufen, bis wir wissen, was daran gefällt und was nicht. Am Ende wissen wir, dass man viel Geld für neue Schuhe ausgeben könnte.

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Schnürung Sogenannte Schnellschnürungssysteme (Bild: Quick Lace von Salomon) vereinfachen das Festziehen mit einem Handgriff. Der Vorteil klassischer Schnürung ist das teilweise Lösen und Anziehen.

Aussenmaterial Ob nun grobes Meshmaterial oder dichter, wasserabweisender Stoff – es kommt darauf an, was man darin machen möchte. Zeitgemäß ist eine möglichst nahtlose Oberfläche und wenig Stellen, die brechen können. Aussenprofil Ob nun grobe Stollen oder kleine Zacken, es kommt darauf an, wo du laufen willst. Wer viel im nassen, weichen Gelände läuft, braucht unbedingt grobes Profil, wer viel Schotterwege und breite Wanderwege bearbeitet, dem reicht ein feines Profil aus. Heute gibt es tolle Kompromisse, die auf fast allen Untergründen Grip geben.

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Sprengung Das Niveau, wie weit man nach vorne "gekippt" oder "eben" steht. Altra haben sich z. B. konsequent auf 0 mm Sprengung eingeschworen, andere Hersteller geben durch mehr Sprengung dem Schuh Laufdynamik. Wenig Sprengung kann dem Schuh mehr gefühlte Sicherheit zum Untergrund geben.

Dämpfung Minimalistische Trailschuhe haben praktisch keine Dämpfungselemente mehr und federn lediglich über die Außensohle und Einlage. Dämpfungsschuhe sollen homogen dämpfen und möglichst vielfältige Laufstile über Ferse, Mittelfuß und Vorfuß zulassen.

m Anfang war das mit den Trailrunning-Schuhen ein ziemliches Missverständnis. Die Industrie entwickelte – und sie entwickelte ziemlich zielgenau am Kunden vorbei. Aus heutiger Sicht weiß man das. Aber aus heutiger Sicht weiß man ja sowieso alles besser. Man hält diese frühen Modelle in den Händen und schüttelt den Kopf – schwer, steif und kaum laufbar. Trekkingschuhe halt. Über die Jahre wurden Trailschuhe immer leichter, immer flexibler – und am Ende gerade durch eine neu gefundene Nähe zum Untergrund sogar stabiler. Hätte man doch damals schon einfach einen Straßenschuh genommen, bei ihm das Obermaterial und vor allem den Fersenhalt verstärkt und mit grobem Stollenprofil versehen. Aber: Damals, also so vor zehn, zwölf Jahren waren ja auch die Straßenschuhe ziemlich vom Weg abgekommen. Immer mehr Sprengung, immer mehr Pronationskontrolle. Diese Schuhe wollten die Füße schützen – offensichtlich auch von der puren Lust, einfach mal flink loszurennen. Nach einigen dieser Umwege sind Trailschuhe im Jahr 2017 vielfältig wie nie und, ja, einen guten Schuh zu finden ist tatsächlich einfacher denn je. Wir stehen also vor einem Luxusproblem. Wer heute einen neuen Trailschuh will, fahndet nicht nach dem einen Modell, was seiner Passform und seinen Füßen taugt. Tatsächlich ist es wichtiger denn je, genau zu definieren, für welche Anforderungen das neue Modell funktionieren soll. Der Arc’teryx Norvan VT zum Beispiel — ein tolles Traildebüt, vorausgesetzt man hat ein paar felsige Trails in seinem Revier. Oder der New Balance MT Hierro – ein komfortabler und doch leidlich agiler Kilometerräuber, wenn die Trails denn gut laufbar und relativ untechnisch bleiben. Dauerläufer und Kurvenräuber Schnelle, gut trainierte Trailrunner finden leicht einen lauffreudigen, direkten Schuh. Modelle wie Scarpa Spin, Scott Supertrac RC oder der Salomon Sense Ultra animieren zum Tempolauf auf verspielten Trails und agieren selbst im alpinen

Umfeld profund. Einsteiger, die zunächst noch gar nicht wissen, wo ihre ersten Trailrunden sie hinführen, finden in diesem Test Allrounder, die von Kurz- bis hin zur Marathondistanz alles mitmachen. Über nahezu alle Modelle hinweg stellen wir fest, dass sich in Sachen Grip kaum noch ein Hersteller die Blöße gibt. Ob nun mit Unterstützung von Vibram oder nicht, kaum ein Schuh disqualifiziert sich für grobes Gelände und lose Untergründe. Lange Wege, gedämpfte Schuhe Ultra-Distanzen sind in, das bringt gedämpfte Trailschuhe wie selbstverständlich auf den Markt, denn wer lange läuft, will Komfort. Mittlerweile haben sich die meisten Modelle jedoch auf einem „vernünftigen“ Maß an Dämpfung eingependelt, ein Niveau, das auch die nötige Stabilität und sogar eine gewisse Agilität gewährleistet. So ist man in den „Dämpfungsmodellen“ Sense Pro Max von Salomon, Topo Terra oder Altra Olympus nicht nur sehr soft unterwegs, sondern kann auch technische Trails laufen, ohne sich dabei „wackelig“ zu fühlen. Sieger und Kauftipps Eine der großen Überraschungen kommt diesmal aus Herzogenaurach, denn der neue Terrex Speed von Adidas treibt seinen Träger über Trails, ist leicht und haftet dank ContinentalSohle auf losem wie festem Geläuf bombig am Boden. Salomon zaubern mit dem Sense Ultra einen Schuh aus dem Ärmel, der völlig selbstverständlich so ziemlich alles mitmacht und dabei fast unbemerkt am Fuß sitzt. Scott sind dank wertvollem Athleteninput mit dem Supertrac RC ebenfalls ganz oben angekommen und haben nun ein Modell im Laden stehen, das dank breiter, aber dennoch konturierter Bauweise für fast alle Fußformen funktioniert und dabei unglaublich agil wirkt. Ja, es ist ein Leichtes, in diesem Jahr glücklich über die Trails zu jagen!


SPECIAL / TRAILSZENE PRAXISTEST / TRAILSCHUHE ASIEN2017

HOKA CHALLENGER ATR3 Preis 130,00 EUR 5 mm / 274 g

Hoka One One haben die Dämpfung zurück auf den Trail gebracht. Dabei ist es ihnen gelungen, hohe Schuhe zu bauen und dennoch ein gewisses Maß an Stabilität und Sicherheit zu gewährleisten. Mit dem neuen Challenger ATR 3 arbeiten sie sich nun wieder etwas nach unten, nehmen Dämpfung raus und wollen letztlich auch die für sich gewinnen, die "weniger" möchten. Fazit: Das gelingt leider nur bedingt, denn dem Schuh fehlt es an Charakter, an Lauffreude und Komfort. Er flext nur an einer weit vorne liegenden Stelle am Vorfuß. In diesem Falle schätzen wir bei Hoka die Urmodelle, die das können, was sie versprechen. Die leichten Materialien und die effektive Schnürung begeistern uns jedoch.

ADIDAS TERREX SPEED Preis 139,00 EUR 6 mm / 250 g

Sie sind angekommen auf dem schnellen Trail! Die drei Streifen sind mit dem Speed genau da, wo schnelle Racer hin wollen. Er ist leicht, sehr flexibel und gibt einem das ungetrübte Gefühl, beim Loslaufen sofort Tempo zu machen. Ein animierender Schuh mit einer Continental-Sohle, die selbst auf nassem Fels noch klebt. Man fühlt sich mit dem Untergrund verbunden und spürt nicht mehr als eine Socke am Fuß. Für Distanzen bis 20-30 km ein heißer Tipp! Topathleten laufen in ihm sicher auch kürzere Ultras. Fazit: Ein Kauftipp für alle Leute mit schmalen Füßen, die rasen, ballern, Tempo machen möchten. Selbst Straßenabschnitte rollt er lässig. Einzig die Ferse könnte für den Komfort etwas stabiler ausgestattet sein. 28 / 29 TRAIL MAGAZIN

HOKA MAFATE SPEED2 Preis 170,00 EUR 4 mm / 319 g

Das ist er! Der Mafate Speed in der zweiten Version ist ein lupenreiner Trailschuh! Er packt dank einer aggressiven Vibramsohle zu und verdankt der tollen Schnürung seine Stabilität. Selbst im Gelände kommt keine Umknickgefahr ins Spiel. Und dann diese üppige Dämpfung, die einen stundenlang über die Trails trägt. Für schwere Leute ganz sicher eine Wohltat, dieser Schuh, und letztlich beweisen Langdistanzläufer wie der UTMB-Sieger Ludovic Pommeret, dass man auch über viele Jahre hinweg in solchen Dämpfungsraketen erfolgreich laufen kann. Fazit: Der Mafate ist für uns der beste Hoka, wenn wir von Trailschuhen sprechen - komfortabel und dennoch flink genug, um schmale Trails voll auszukosten.

ADIDAS TERREX TRAILMAKER Preis 119,00 EUR 8 mm / 295 g

Wie mach ich mir den Trail? Was brauch ich dafür? Auch der Trailmaker bekommt von uns eine Bestnote und somit sind Adidas mit den beiden Modellen Speed & Trailmaker bestens im Sport gelandet, denn sie ergänzen sich ganz logisch. Logisch ist er dieser Trailmaker und setzt dort an, wo der Speed endet. Er ist gedämpfter, hat etwas mehr Material und wirkt robuster. Zudem finden hier auch breitere Füße bequem ihren Platz. Die Continental -Außensohle sorgt für maximalen Halt und gibt Vertrauen bei schnellem Überholen in ruppigem, losem Untergrund. Fazit: ein Allrounder, der mittlere und längere Distanzen locker runterrockt. Ein echter Langdistanzschuh ist er jedoch noch nicht. Da wird im Hause noch drüber nachgedacht.

SAUCONY PEREGRINE 7 Preis 135,00 EUR 4 mm / 272 g

Die siebte Auflage des beliebten Peregrine ist nicht so gut wie noch nie, aber gut genug, um einer der besten und vielseitigsten Trailschuhe zu sein. Er kann als einer der wenigen schlicht alles sehr gut, ist üppig gedämpft, hat enorm viel Grip und ist für alle Fußformen bequem, dank einer flexiblen Oberfläche. Würde uns also die Frage gestellt: "Welcher Trailschuh?", ohne zu wissen für wen und welchen Einsatz, wäre der Peregrine eine garantierte Antwort. Fazit: ein echter Allrounder, der ins echte Gelände muss und laufbar genug ist, um neben langen Alpenstrecken auch mal gewöhnliche Waldrunden zu drehen.

Arc`teryx Norvan VT Preis 165,00 EUR 9 mm / 300 g

Dieser Schuh will spielen. Am liebsten auf felsigen, gern alpinen Trails. Er will Haken schlagen, nach rechts und links, oben und unten. Der Grip: nicht nur auf trockenem Stein eine Wucht. Die Mittelsohle: Nichts drückt durch, auch das gibt Sicherheit. Der Sitz: Bombig, die klassische Schnürrung funktioniert gut, weil der Innenschuh den Fuß bereits präzise packt. Werden die Wege mal weniger technisch, könnte der Nolan allerdings agiler flexen, homogener dämpfen, dynamischer rollen. Aber für die einfache Parkrunde ist dieser Schuh vielleicht auch überqualifiziert. Fazit: Alpine Trails oder ein steinreiches Mittelgebirge sollte man schon vor der Haustür haben, dann aber gibt der Nolan Tempo – und vermittelt die dafür nötige Sicherheit.

THE NORTH FACE ULTRA VERTICAL Preis 140,00 EUR 6 mm / 307 g

Auch im Hause TNF dreht sich das TrailrunRad weiter - auch ohne UTMB! In jedem Fall ist dies der beste Trailschuh aus diesem Hause, den es je gab. Der Nachfahre des legendären Rucky Chucky aus dem Jahr 2008 ist nun endlich einer, der wirklich "Ultra" kann, elegant dämpft und dem Vorfuß und den Zehen viel Freiheit lässt. Über die Ferse und den Mittelfuß ist er stabil und löst somit auch technische Teile einer langen Distanz. Die Megagrip-Sohle von Vibram liebt Felsen, Steine, Waldboden und alles, was mit losem Untegrund zu tun hat. Fazit: ein Top-Kandidat für Ultratrails 2017. Ein gutes Schnellschnürsystem würde ihm guttun. Hier wäre so ein Boa-Drehverschluss am richtigen Schuh!

INOV-8 Roclite 290 Preis 135,00 EUR 4 mm / 290 g

Roclite war mal das Synonym für den Trailschuh überhaupt, zumindest wenn dieser aus England kam. Fantastischer Grip, überragende Flexibilität, superbes Bodengefühl. Beim neuen Roclite 290 ist davon nur noch der Grip geblieben und, mit Abstrichen, die Flexibilität. Beides aber funktioniert nicht, wenn das Obermaterial weder Halt noch Passgenauigkeit zu bieten hat. Der Fuß findet keinen Halt und rutscht, zumal in Querpassagen, über die Sohle hinaus. Auch deshalb bleibt das Laufgefühl zwar direkt, aber nie wirklich agil. Fazit: Inov-8 muss nachlegen – mindestens eine Precision-Fit-Variante für schmale bzw. normal breite Füße.


INOV-8 Roclite 305 Preis 145,00 EUR 8 mm / 310 g

Der Roclite 305 macht ein paar Dinge besser als sein leichterer Bruder, etwa die Sache mit dem Fersenhalt. Was bleibt ist eine auch hier konturlose Passform, dazu kommt ein zwar direktes, aber irgendwie nie dynamisches Laufgefühl. Roclite-Fans dürften sich zudem über die großzügig versteifte Mittelfußbrücke wundern. Von der Flexibilität der Vorgänger ist wenig geblieben. Das wäre nicht schlimm, wenn so ein verlässlich führender, langstreckentauglicher Allrounder entstanden wäre. Wer den sucht, der wird inzwischen bei den Trailtalon-Modellen von Inov-8 fündig – oder ganz woanders. Fazit: Der Grip passt, der Roclite 305 aber allenfalls ganz breiten Füßen.

MERRELL AGILITY CHARGE Preis 117,00 EUR 6 mm / 315 g

Beim ersten Schritt wirkt der Merrell zunächst etwas steif, aber dieses Gefühl löst sich schnell in einem direkten und sehr agilen Lauf auf. Die Mut von Merrell, neue Technik in ihren Modellen zu integrieren und Dinge einfach zu probieren, wird hier wieder belohnt, denn der Agility Charge hat einen eigenen Charakter, mag technische Parts, alpine Strecken und sitzt stabil. Fazit: Ein Schuh, der mutig macht, dem man vertraut und der echte Trails bis zur Marathon-Distanz liebt. Ein echter Tipp mit Profilschärfe. Bei Merrell gefällt uns im Allgemeinen die Verarbeitung, die Qualität und die Eigenständigkeit.

SALOMON SENSE PRO MAX Preis 149,00 EUR 6 mm / 290 g

In der umkämpften Kategorie der „super-gedämpften“ Trailschuhe wirbelt Salomon nun mit dem Sense Pro Max mit. Ein Volltreffer, denn der Schuh mit der dicken Sohle bleibt trotz seines mächtigen Unterbaus stabil und agil. Das verdankt er zunächst dem von Salomon gewohnten perfekten „Fit“. Man schlüpft rein und steht! Die Quick-Lace-Schnürung trägt ein Übriges dazu bei und verbindet Träger mit Schuh elegant und sicher. Sohlentechnisch wurde aufgerüstet, das Contragrip-Profil hat nun gröbere Stollen und beherrscht jetzt Fels, Stein und Matsch. Fazit: viel Dämpfung, die gut rollt und im Gelände lange Strecke machen will. Grobes Meshmaterial sorgt für genügend Luftzirkulation und ein freies Laufgefühl.

Saucony Xodus Iso Preis 149,00 EUR 4 mm / 292 g

Der Xodus begleitet uns schon lange und war immer eine Empfehlung, zumal er auch schwerere oder weniger routinierte Läufer mitnimmt, ohne den Trails den Spaß zu nehmen. Denn dieser Schuh steht auf solide Kompromisse: Er vereint Stabilität, (nun etwas mehr) Dämpfung, aber auch eine durchaus notierbare Agilität. Er sitzt komfortabel am Fuß und versteht es doch, durch gezielt eingesetzte Kunststoffelemente an den richtigen Stellen Halt zu geben. Grip: verlässlich. Einen Verbesserungsvorschlag hätten wir: Ein paar Millimeter mehr Sprengung würden den Xodus deutlicher vom dynamischeren Peregrine abheben und noch mehr Läufer einladen. Fazit: eine absolute Empfehlung für Läufer, die einen guten Kompromiss suchen, gerade weil sie keine Kompromisse machen wollen.

SALOMON S-LAB SENSE ULTRA Preis 179,00 EUR 8 mm / 275 g

Wir könnten jetzt die S-Lab-Mythen bemühen. Von versteckten Laboratorien in den französischen Bergen, wo Entwickler und Athleten, in diesem Fall François D`Haene, tagein, tagaus an der Verfeinerung unseres Sports feilen. Oder uns einfach darüber freuen, dass das hier einer der besten, komplettesten Trailschuhe geworden ist, den wir bis dato an den Füßen hatten. Vielleicht noch nie hat ein Trailschuh so gut gedämpft und geschützt und trotzdem ein dermaßen präzises Gefühl für den Trail zugelassen. Wir haben zudem kein Terrain gefunden, das der Sense Ultra nicht mag. Großartiger Sitz, perfekte Verarbeitung. Fazit: viel, viel mehr als nur der S-Lab für die Ultras.

SCARPA NEUTRON Preis 139,00 EUR 8 mm / 295 g

Ein klassischer Laufschuh ist der Neutron freilich nicht und - ähnlich dem Akyra von La Sportiva - will er seine Freunde im Felsengebirge der Höhenlagen finden. Tut er auch! Der Neutron ist ein sehr robuster, stabiler und dennoch realtiv flexibler Trailschuh, der schnell wandert und zwischendurch auch rennen kann. Sein Profil lässt auf Stein, Fels und Wurzeln kein Wünsche offen und packt entschieden zu, wo es rutschig werden könnte. Fazit: Wir sehen ihn auf diesen alpinen Langdistanzen des TDG oder Transpyrenea, an Füßen von schweren Läufern, die sicher unterwegs sein wollen. Für alle, die den Mix aus sportlichem Wandern und Trailrun suchen, ist er ohnehin ein Tipp. Die Verarbeitung gefällt uns, die Schnürung arbeitet effektiv und leichtgängig.

SCOTT SUPERTRAC RC Preis 149,00 EUR 5 mm / 250 g

Scott haben bislang gute Trailschuhe gebaut. Der neue SUPERTRAC RC geht einen Schritt weiter, hat viel Wissen der Scott-Profiläufer in sich und macht sich auf, neue Fans zu gewinnen. Der relativ breite Schuh passt sich an fast jede Fußform an, ist weich, flexibel und bequem. Auffällig ist dabei die selbstkonstruierte, giftgelbe Profilsohle, die im Test auf allen Böden selbstbewusst „zugepackt“ hat. Der Supertrac RC ist ein leichter Rennschuh für Distanzen bis zum Marathon, wobei Profis darin auch einen Ultra laufen werden. Die Dämpfung ist so großzügig und homogen verteilt, dass man darin tatsächlich lange komfortabel, auch im ruppigen Terrain, unterwegs sein kann. Fazit: ein stabiler Schuh, der viel Grip und direkten Kontakt zum Boden garantiert.

SCARPA SPIN

Preis 149,00 EUR 4 mm / 259 g Wir mögen ihn nicht genug loben, diesen Italiener den wir schlicht nicht auf der Rechnung hatten. Der SPIN ist ein uneingeschränkter Kauftipp, nein, viel mehr ein Lauftipp, denn er ist genial für alle, die schnell und dynamisch mit viel Grip unterwegs sein wollen. Er ist direkt, sockenartig am Fuß und mag trotz seiner minimalistischen Art dennoch die alpinen Pfade. Von unten schützt eine Schutzplatte gegen Durchschläge, die 4 mm Sprengung macht ihn perfekt kontrollierbar. Seine klassische Schnürung läuft leicht durch die Ösen, bringt Fuß und Schuh eng und komfortabel zueinander. Fazit: Der SPIN macht Spaß, will schnell laufen und ist eine Empfehlung für alle Rennläufer, die einen leichten Wettkampfschuh für mittlere Distanzen bis zum Marathon suchen.


NEW BALANCE MT HIERRO V2 Preis 139,00 EUR 4 mm / 295 g

New Balance schickt die Fresh-Foam-Dämpfung in die dritte Trailsaison. In der Tat: Dieser Hierro ist keine Betaversion mehr. Er überzeugt auf allen Ebenen. Das Obermaterial: komplett nahtlos, auch dank der weiten Zehenbox komfortabel und dennoch supportiv anschmiegsam. Die Mittelsohle: soft, aber homogen gedämpft. Trotz konstruktionsbedingt fehlender Flexibilität schafft es der Schuh zudem, überraschend gut zu rollen. Die Außensohle: auf Vibram ist halt Verlass. Fazit: Der Hierro ist noch immer kein Schuh für alpine Ultras, aber für die vielen Trainingskilometer auf dem Weg dorthin. Einer der agileren Dämpfungschuhe auf dem Markt.

LA SPORTIVA AKASHA Preis 149,00 EUR 6 mm / 333 g

Wer einen zuverlässigen Trailschuh für amtliche Bergtrails sucht, kommt um den Akasha nicht herum! Er sitzt stabil, hat die Ferse fest im Griff und animiert gerade zum schnellen Laufen, wenn es ruppig und felsig wird. Die Außensohle ist eine relativ weiche Stollengruppierung, die auf nassem Stein sehr gut greift. Gute Verarbeitung und Qualität von La Sportiva sind auch in diesem Modell wieder zu finden. Mit 6 mm scheint er das perfekte Niveau an Sprengung gefunden zu haben, und so fühlen wir uns auch auf schmalen, verspielten Trails agil genug. Fazit: ein Schuh für die langen Kanten und Marathons der Alpen! Sein robustes Äußeres trotzt widriger Umgebung.

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NEW BALANCE 910 V3 Preis 120,00 EUR 8 mm / 292 g

Schade aber auch! Die dritte Version des 910 mit dem großen N an der Außenseite hat zwei Schwachpunkte, die eine Bestnote verwehren. Der Fersenhalt fehlt und der Schuh ist sehr kurz – als klassicher 45,5-Träger war hier selbst die 46 eine gute Nummer zu klein. Bei einer 47 wäre das Problem der "lockeren" Ferse vermutlich noch offensichtlicher. Toll dagegen ist die Dämpfung und das ganze Laufverhalten, denn der 910 rollt lässig dahin. Der Grip ist im weichen Boden sehr gut, auf nassem Fels an seinem Limit. Fazit: augfrund der unstabilen Ferse ein Schuh für leichte Trails und Waldläufe.

La SPORTIVA AKYRA Preis 155,00 EUR 9 mm / 345 g

Der neue Akyra wirkt in der Hand zunächst nach viel Schuh. Nach zu viel Schuh, um darin mit Spaß zu laufen! Am Fuß wandelt sich unser erster Eindruck in Staunen, denn er ist laufbarer als vermutet und trotz seiner 9 mm Sprengung und viel Dämpfung sicher am Boden. Herzstück ist die Außensohle, die vielleicht aggressivste im ganzen Test! Das Ding packt zu. Herrlich effektiv bindet die klassische Schnürung den Fuß fest an den Schuh. Ferse und Mittelfuß wandern eng an das Material, die Zehen bleiben beweglich und genießen weichen Kontakt zum Meshstoff. Fazit: Topmodell für lange Distanzen in den Alpen. Tolle Verarbeitung, tolles Finish und bestes Lining. Das Gewicht ist jedoch zu hoch.

VIKING APEX 2 GTX Preis 179,95 EUR 8 mm / 297 g

Noch ein weiteres Update und der Apex ist ein richtig guter Trailschuh, der fast alles meistern kann. Momentan fehlt ihm noch etwas Stabilität, denn die zweifellos herrvorragend funktionierende Boa-Schnellschnürung muss zu viel gedreht werden, um das Obermaterial an den Fuß zu bekommen. Das Ergebnis sind Falten an der Zunge, und die reiben und mindern den Komfort. Top: Die Außensohle packt herzhaft zu, der Apex 2 ist dynamisch und ausgewogen gedämpft. Fazit: Ein Schuh bis zur Marathon-Distanz und für knackige Mittelgebirgstrails. Er muss lediglich noch daran arbeiten, wie er am Fuß anliegt. Das ist lösbar.

MONTRAIL TRANS ALP FKT Preis 125,00 EUR 8 mm / 365 g

Unsere Erwartungen an Montrail, ein Urgestein was Trailschuhe angeht, waren groß. Im Falle des TRANSALPER werden sie nicht erfüllt, denn der Schuh ist zu grob, zu schwer, zu unflexibel und wirkt wie aus einer vergangenen Zeit. Es ist nicht so, als ob Montrail es nicht könnten, aber die Einschätzung, was wir brauchen ist völlig falsch. Kein Mensch, der alpine Trails läuft, braucht heute solch einen Klotz. Fazit: Einzig das Außenprofil mag überzeugen, der Rest ist nicht laufbar, nicht zu bewegen. UTMB-Hauptsponsor hin oder her – mit solch einem Schuh will heute keiner mehr lange Distanzen über alpines Gelände laufen.

LA SPORTIVA HELIOS SR Preis 135,00 EUR 2 mm / 239 g

Einer unserer absoluten Lieblinge ist der Helios SR, und doch ist er ein Schuh, der weit entfernt davon ist, ein Allrounder zu sein, denn er ist leicht und schnell. Ein echter Racer, der zum Gasgeben animiert und sich dabei sockenartig an den Fuß schmiegt. In nur einer Sache wünschen wir uns eine Veränderung, denn genau dieser Mangel stiehlt dem Helios SR einen perfekten Auftritt – die Sohle bräuchte am Vorfuß dringend eine Schutzplatte. Auf steinigen Untergrunden, felsigen Wegen und Wurzeltrails schlägt der Untergrund ungeschützt bis zur Fußsohle. Fazit: ein Berglauf-Schuh der Extraklasse, der sogar Downhill kann, wenn der Boden nicht allzu hart und kleinteilig wird.

MONTRAIL CALDORADO 2 Preis 125,00 EUR 8 mm / 295 g

Komfortabel und weich kommt der US-Amerikaner daher und wird mit viel Dämpfung, viel Zehenfreiheit und einem flexiblen Mesh-Material die "Plus-80-kg-Fraktion" für sich gewinnen. Wer zudem klassisch über Mittelfuß und Ferse läuft und nicht allzu schwere Trails liebt, wird hier einen Schuh finden, der eine Alternative darstellt. Das Profil hält zwar ordentlich auf Fels, aber im Matsch und Schlamm löst sich der Dreck leider nicht mehr zwischen der engliegenden Stollen. Fazit: Schuh mit üppiger Dämpfung für breite Füße und ideal für schwere Läufer, die lange Landschaftsläufe in Angriff nehmen. Die Fluid-Sohle sorgt für ein weiches, dynamisches Laufgefühl. Nichts für technische Trails!


»Mein perfekter Schuh! sehr wichtig. Mein absoluter LiebTOM WAGNER aus Graz in Österreich ist einer der lingstrail-Schuh derzeit ist der SCOTT Supertrac RC. " besten deutschsprachigen Ultratrailläufer und siegte beim Istria 100 STEPHAN HUGENSCHMIDT und Chiemgauer 100. raste einst beim Transvulcania in die "Der perfekte Trailschuh: leicht, agil TOP 5 und siegt in einer Tour bei und guter Grip, dabei aber immer schwierigen alpinen Trailrennen. Er noch ausreichend Schutz (= Salomon ist vielleicht nach wie vor der beste slab Sense SG!) Deutsche auf Trails. Was muss er können ... Okay, dies steckt ja in Frage 1, aber eben auf den Punkt gebracht: Einen Schuh sollte man nicht spüren; er soll aber seine Arbeit (Schutz und Grip) unauffällig 'erledigen'. "

"Natürlich muss ein perfekter Trailschuh ordentlich Grip haben. Dabei ist mir eine 'klebrige' Gummimischung, die auch auf nassen Felsen Halt bietet, wichtiger als ein extrem aggressives Profil. Ich bevorzuge außerdem niedrige Sprengungen für ein direktes Bodengefühl und ganz wichtig: Der Schuh muss flexibel sein!"

LISA MEHL aus Esslingen in Baden-Württemberg siegte 2016 mit ihrer Partnerin beim Transalpine Run und will in diesem Jahr beim UTMB vorne mitCHRISTIAN BECK mischen. ist Gründer und Besitzer des Shops "Mein perfekter Trailschuh ist vor "Landau Running Company" und hat allem leicht und verhält sich gern sich auf den beratenden Verkauf von unauffällig. Wenn ich während des Trailschuhen spezialisiert. Er selbst Rennens nicht an ihn denken muss, läuft regelmäßig Wettkämpfe. passen wir gut zusammen!" ANDREA HUSER aus der Schweiz ist eine der weltbesten Ultratrail-Läuferinen. Sie gewann den Grand Raid und wurde Zweite beim UTMB 2016. "Der Schuh muss Stabilität bieten mit wenig Sprengung. Die Sohle soll eine gute Dämpfung haben, muss aber kein Sofa sein, sodass ich den Boden noch spüren kann. Farblich soll er knallig daherkommen, aber nicht mehr als zwei Farben."

"Mein perfekter Trailschuh muss sitzen wie eine zweite Haut. Ich laufe selbst auf langen Strecken Schuhe, die bis auf den Zehnagel sitzen, nur so weiß ich auch, wo meine Füße sind. Trailschuhe definieren sich für mich auch über Profil, wenn Trail draufsteht, muss auch Trail drin sein. Tiefes Profil erlaubt sicheres und sturzfreies Laufen auch bei höherer Pace. Wenn das Training und die Füße es zulassen, dann lieber leicht mit etwas Sprengung, aber nicht zu soft."

TIMO ZEILER TINA FISCHL siegte beim Ultra Trail im Lamer Win- ist mehrfacher Deutscher Meister im kel und gehört zu den vielseitigsten Berglauf und Transalpine-Sieger. Läuferinnen Deutschlands. Eigentlich gibt es diesen Schuh "Also mein perfekter Trailschuh sollte unbedingt ein angenehmes und direktes Laufgefühl vermitteln. Auch in anspruchsvollem Gelände möchte ich ein Gefühl der Sicherheit haben und die Sohle sollte bitte nicht zu hart sein. Natürlich ist auch die Optik

schon. Den inov-8 Trailtalon 250. Ein Schuh, der leicht ist, guten Gripp im Gelände hat und sich auch gut auf Asphalt und breiten Schotterwegen laufen lässt."


PRAXISTEST / TRAILSCHUHE 2017

Topo Athletic Terraventure Preis 129,00 EUR 3 mm / 295 g

Topo Athletic war die kleine Unbekannte in diesem Schuhtest. Und ehrlich: Groß waren die Erwartungen nicht. Zum einen, weil die Erfahrung lehrt, dass sich selbst bekannte Marken erst an das unbekannte Terrain des Trails herantasten müssen. Zum anderen, weil der Plan zu simpel schien: einfach auf der AltraWelle surfen. Indes, der Terraventure macht zwei Dinge anders, vielleicht sogar besser: Er ist nicht ganz so sofaweich gedämpft und hat eine minimale, aber merkliche Sprengung von 3 mm. Gute, zeitgemäße Verarbeitung. Gemütlicher Sitz mit ausreichend Halt. Fazit: solides Traildebüt und eine echte Alternative, zumal für die Fans alternativer Trailschuhmarken.

DYNAFIT ALPINE PRO Preis 155,00 EUR 8 mm / 300 g

Ein optisches Highlight ist der Alpine Pro ohnehin und für uns genau das Produkt, auf das wir gewartet haben. Der Schuh ist weniger Schuh, weniger grob als der beliebte Feline SL, was uns gut gefällt, denn er ist dadurch viel agiler und flexibler, ohne dabei weniger "trailtauglich" zu sein. Eine Vibram-Sohle verleiht ihm viel Grip auf Fels und im Geröll, die Dämpfung ist so ausgeprägt, dass wir uns durchaus auch in ihm Ultradistanzen im Alpinen vorstellen können. Perfekt ist er ganz sicher für klassische Skyraces und Bergmarathons. Fazit: gewohnt stabil am Fuß, herrlich konsequent in seinem Design und mit genug Dämpfung und Grip ausgestattet, um damit richtig lange Bergabenteuer mit Tempo zu erlaufen.

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ASICS GEL FUJI ENDURANCE Preis 179,00 EUR 8 mm/ 330 g

Man kann Asics die Trail-Attitüde zwar absprechen, aber muss anerkennen, dass sie gute Schuhe bauen. Ja, auch für den Trail! Der Fuji Endurance ist nämlich ein rundum herrlich stabiler und sehr lauffreudiger Schuh, der auf leichten Trails, bei Landschaftsmarathons und technisch einfachen Ultras sein Können voll ausspielt. Schon beim ersten Anziehen ist klar, dass er an den Fuß gehört und direkt losrennen will. Sein Potenzial hat er noch lange nicht ausgeschöpft – er könnte leichter werden, auf einige Anbauten verzichten, ein paar Stollen mehr an die Außensohle bekommen. Fazit: Wer einen Schuh für Straße, Wald und ersten Trailmarathon in leichtem Gelände will, ist hier richtig. Die ist ein Schuh für Einsteiger und will von den Alpen erstmal noch nix wissen.

brooks caldera Preis 140,00 EUR 4 mm / 260 g

Wir freuen uns ja, dass Brooks die Sache mit den Trails wieder ernster nimmt und nach dem im vergangenen Sommer eingeführten wieselflinken Mazama nun schon die nächste Neuheit präsentiert. Der Caldera soll ein dynamischer Langstreckler sein, leider rollt die Sohle aber nicht dynamisch, sondern schluckt viel Energie in einer zu weichen Ferse oder dem steifen Mittelfuß. Zudem vermag das Obermaterial den Fuß nicht verlässlich zu führen, zu lose ist der Sitz, arg breit die Passform. Fazit: Ein stilisierter Sonnenaufgang ziert dieses Traildebüt, das uns (noch) im Dunkeln stehen lässt. Wir wissen schlicht nicht, wo wir den Caldera hinstecken sollen – vermutlich aber nicht an unsere Füße.

ASICS GEL FUJI TRABUCO 5 GTX Preis 149,00 EUR 10 mm / 306 g

Gäbe es die Person, die einen wasserdichten, stabilen und laufbaren Schuh sucht, der irgendwie für alles ganz gut funktioniert, dann würden wir sie in Richtung Trabuco schicken. Einsteiger können mit dem Allrounder aus Japan zunächst nicht viel falsch machen, werden aber nach den ersten Trails vermutlich weniger Gewicht und mehr Dynamik wünschen. Fazit: Der Trabuco mit Gore-Tex ist "viel Schuh", aber dafür auch für viel zu haben. Vom Waldlauf bis zu ersten alpinen Läufen macht er alles souverän mit. Der Trabuco ist ein Türoffner in die große Welt des Trailsports!

BROOKS CASCADIA 12 Preis 140,00 EUR 10 mm / 331 g

Der Cascadia begleitet uns durch das Trailleben wie der Trail selbst. Er ist gefühlt schon immer da und jetzt in seiner zwölften Saison. Das Dutzend bringt eine weitere Verbesserung und er wirkt heute etwas direkter, konkreter und tauglicher für technische Wege. Das liegt zum einen an mehr Grip, mehr Profil und mehr Stabilität. Fazit: Der Cascadia hat sich für den europäischen Markt weiterentwickelt und kann jetzt mehr als nur lange auf Forststraßen dahinrollen – er empfiehlt sich nun klar für alpines Umfeld. Ein Update, das uns was nutzt! Ultratrailer mit breitem Fuß finden einen Schuh für viele Situationen. Die Schnürung sollte jedoch effektiver arbeiten.

DYNAFIT TRAILBREAKER Preis 119,00 EUR 10 mm / 306 g

Der neue Trailbreaker soll im Portfolio von Dynafit ein Trailschuh für alle Belange sein, ein Modell, das auch außerhalb der Alpen laufen mag. Kann er auch! Und dennoch ist er ein Topkandidat für Trails, die steinig und felsig sind. Wer 2017 einen alpinen Ultra plant, einen Marathon läuft, der technische Anforderungen mit sich bringt, ist mit dem Trailbreaker gut beraten! Fazit: ein stabiler, robuster Schuh, ein guter Allrounder, der vom Waldlauf bis zum groben Transalpin alles kann. Etwas weniger Sprengung würde ihn vermutlich stabiler wirken lassen. Im Gegensatz zu seinen Firmenkollegen wirkt er etwas unkonkreter am Fuß.

PUMA SPEED 300 TR Preis 119,00 EUR 8 mm / 287 g

Puma. Ach ja, da war mal was. Die anderen aus Herzogenaurach, die Laufsport oder gar Trailrunning nicht so recht behandeln. Okay, der Sprinter läuft auch, aber eben sehr kurz. Es bleibt festzustellen, dass der Ignite 300 Trail ein wirklich lauffreudiger, flexibler und eigenwilliger Laufschuh ist – aber kein Trailschuh! Das Profil ist zu zahm, der Halt im Schuh fürs Gelände zu locker. Und dennoch kommen wir auf all den flachen und schnellen Trailpassagen in diesem Puma ins Schwärmen, denn wenn er rollen und rasen darf, entfaltet er seinen Charakter. Fazit: Wer leichte Trails dynamisch laufen will, kann dem Speed Aufmerksamkeit schenken. Er sitzt zudem komfortabel am Fuß.


KALENJI XT6 KIPRUN TRAIL Preis 69,90 EUR 10 mm / 355 g

Eine ganze Ecke besser, bequemer und amtlicher wirkt der XT6 im Gegensatz zum Kiprace. Hier haben wir es mit einem wirklich anständigen Trailschuh für wenig Geld zu tun, der durchaus für Ultratrails und Marathons im Bergumfeld funktioniert. Die Dämpfung verläuft homogen über die ganze Sohle von Ferse bis zum Vorfuß. Der Grip steht mancher Vibram-Sohle in nichts nach. Fazit: ein Allrounder mit viel Stabilität und etwas zu viel Gewicht. Am Ende muss er Abstriche im Komfort machen, denn wir mussten währends des Laufens einfach zu oft Nachschnüren.

ON cloudventure peak Preis 159,95 EUR 6 mm / 260 g

Der Sieger in der Schönheitskategorie. Aber dass der Trailracer auch so viel Spaß auf fluffigen Waldböden und ballerbaren Schotterpisten macht … wir hätten es ahnen können, schließlich basiert der Trailracer ja auf dem On Racer und der ist nun mal ein straffer, direkter und agiler Wettkampfschuh. Neu sind zusätzliche Stollen an der Sohlenspitze und den On-typischen Luftmaschen, neu ist ein laminierter Zehenschutz und ein überzeugender Fersenhalt. Wir zweifeln immer noch, dass die Cloud-Technologie wirklich alpinen Ausflügen gewachsen ist. Für die schnellen Dinger zwischendurch ist dieser On ein Traum. Fazit: Im Rahmen seiner Möglichkeiten ein geradezu unmöglich guter Schuh.

KALENJI KIPRACE 3 TRAIL Preis 79,90 EUR 6 mm / 266 g

Für wenig Geld zaubern Kalenji, also die Outdoorkette Decathlon, gute Trailschuhe an den Fuß. Dabei muss man ihnen sogar eine gewisse Eigenständigkeit und echte Entwicklungsarbeit zusprechen. Athleteninput ging somit auch in den Kiprace 3 Trail mit ein. Der leichte, luftige Schuh wirkt beim Laufen agil, hat viel Grip und ausgeprägte Stollen aus weicher Gummimischung. Auf echten Trails gibt sich der Franzose keine Blöße. Fazit: Für breite Füße ist er etwas zu schmal und der letzte Tick Komfort fehlt am Ende auch, und dennoch kann man im Kiprace die ersten Trailrunden drehen, ohne dabei den Spaß zu verlieren. Weniger Sprengung würde ihm ein schöneres Laufgefühl geben.

ALTRA OLYMPUS 2.0 Preis 149,00 EUR 0 mm / 312 g

Mit dieser konsequenten Zerodrop-Konstruktion hat sich ALTRA eine eigene Kategorie im Bereich der gedämpften Schuhe gesichert. Sie machen das sehr gut, denn die Schuhe haben sich mittlerweile eine großen Fankreis erobert. An meinen Füßen macht sich die zweite Version des Olympus breit. Breit, genau! Er sorgt für viel Komfort, ist weich gedämpft und führt mich wie ein Luftkissenboot über den Trail, federt alles unter mir lässig ab. Kurios dabei: Man hat dennoch viel Gefühl zum Untergrund und fühlt sich sicher, fernab davon, schnell umzuknicken. Eine Vibram-Außensohle packt im weichen Boden beherzt zu und greift auf dem nassen Fels der Testrunde. Fazit: für lange Trails und schwere Jungs.

TESTED TOUGH FOR EPIC TRAILS, HEAVY RAINS AND FASTEST KNOWN TIMES.


PRAXISTEST / TRAILSCHUHE 2017

Altra king MT

Preis 169,00 EUR 0 mm / 243 g Die Idee war gut. Ein typischer Altra, fluffig am Fuß, aber mit wirklich aufwühlenden Trailqualitäten. Die Sohle hält dieses Versprechen. Dank Nullsprengung und stolligem Profil steht man stabil, ja bombensicher. Wenn aber die Sohle greift, verabschiedet sich das Obermaterial in alle Richtungen. Zu wenig Führung, verbunden mit einem extrem niedrigen, konturlosen Einsteig. Das Klettband auf dem Mittelfuß gäbe zwar zusätzlichen Halt, gerade im losen Gelände. Dann ist der Fuß aber „angepackt“ und rollt nicht mehr natürlich ab. Zudem seltsam: die super stabile Rockplate NUR unter dem Mittelfuß. Fazit: Der King MT deutet an, wo Altra hinwill. Wir freuen uns auf das Update und wünschen uns oben herum mehr Schuh.

Damenwahl Auch Frauen haben Füsse. Und die sind gerne pink, türkis oder fliederfarben. Zumindest, wenn sie in Trailschuhen stecken. Eine Designund, ja, Genderdebatte. Wir erleben gerade den Megatrend Frauen. So sagt zumindest die Trendforschung. Das ist nach all den Jahrtausenden des Patriarchats, der vielen Kriege und der Fußballweltmeisterschaften, die noch nie Männerfußballweltmeisterschaften geheißen haben, ja eine gute Nachricht. Frauen bekommen also endlich ihr gleichgroßes Stück vom Kuchen, in den Chefetagen, im Familienalltag, auf den Trails. Nun könnten wir sagen, dass das auf den Trails ja schon vorbildlich klappt. „Wir rennen zusammen, rennen gegeneinander, Junge gegen Ältere, Frauen gegen Männer, Männer gegen Frauen“, sagt diesbezüglich Anna Frost, „auch wenn das jetzt banal klingt, sollte das keine Frau und kein Mädchen ausschließlich in pinken Trailschuhen machen müssen.“ Wie hieß doch diese wunderbare Kampagne

34 / 35 TRAIL MAGAZIN

SALOMON SPEEDCROSS 4

Preis 129,00 EUR 10 mm / 322 g

Der Speedcross ist auch in seiner vierten Auflage ein Speedcross geblieben. Zwar wurde die Sprengung minimal reduziert und das bekannt griffige Stollenprofil dezent überrabeitet – Asphaltpassagen soll es künftig reibungsverlustloser, also langlebiger wegstecken. Darüber hinaus aber ist der Schuh noch immer so komfortabel gedämpft und sowieso so stabil und führend, dass er seine Fans nicht enttäuschen wird. Wer indes ein Zugewinn an Lauffreude und mehr Gefühl für den Trail erwartet hat, sollte sich bei anderen Modellen – oder Marken – umsehen. Fazit: Never change a winning team – der Speedcross ist die Wahl für schmale Füße, die sich ganz auf ihren Schuh verlassen wollen.

für eine andere Ästhetik in den Kinderzimmern und Mädchenkleiderschränken ... Pink stinks! Dass Trailschuhe irgendwann stinken ist nun ein genderunabhängiges Problem. Und irgendwoher wird der Markt ja wissen, dass sich gerade dies zartbunten, positiven Farben passabel gut verkaufen lassen. Der Markt sammelt ja Daten. Und Daten erzählen viel. Aber Design erzählt eben auch sehr viel. Der nagelneue La Sportiva Akyra beispielsweise ist ein gefühlt beinahe steigeisenfester Trailschuh, mit dem man voller Vertrauen auch auf dem Jubiläumsgrat kraxeln, also scramblen, könnte. Die mint-

Salming Exo T5 Preis 149 Euro 5 mm / 260 g Die Schweden hatten uns schon im vergangenen Jahr mit dem vielseitigen T3 und vor allem dem aufwühlenden Elements begeistert. Nun kommt mit dem Exo T5 ein Schuh hinzu, der es ein wenig gedämpfter und gleichzeitig, vor allem im Mittelfuß, etwas stabiler meint. Das mindert ein wenig das von Salming gewohnte unmittelbare Laufgefühl. Hervorragend gerade auf Stein und auch Asphalt: die VibramSohle mit einer extrem großen Auflagefläche. Design und Verarbeitung des Obermaterials (inkl. Innenschuh) haben deutlich zugelegt. Fazit: Der Exo T5 mag weniger intuitiv begeistern als seine Schwestermodelle, dafür ist er im Wortsinne breit aufgestellt.

grüne Damenvariante sagt denoch vor allem: Ich will doch nur spielen. Elisabeth Semmelhack, Direktorin des Bata Shoe Museums in Toronto, sieht hinter all dem Mint und Pink und Bunt noch immer tradierte Geschlechterrollen: „Der Mann ist der Spieler, der sich messen will, also knallige Farben oder auch Schwarz – Ausrüstung, um in den Kampf, den Wettkampf zu ziehen. Geht es hingegen darum, Sportequipment für Frauen zu entwerfen, betonen die meisten Designer den Wohlfühlfakor. Sie designen Schuhe und Kleidung, in denen Frauen sich und ihrem Körper etwas

SALMING ELEMENTS Preis 139,00 EUR 4 mm / 290 g

Der "purste" aller Salming-Schuhe ist ohne jeden Zweifel der Elements. Er gefällt uns ohne Wenn und Aber, denn er ist genau so, wie er sein muss, wenn es schnell zur Sache gehen soll. Im Prinzip ist das eine Socke mit grobem Profil – ein Traum! Dabei erinnert er stark an den Inov-8 X-Talon, schafft es aber, noch universeller zu sein. Das Profil packt vor allem im weichen Untergrund und in allem was weglos ist, zu. Trotz des geringen Gewichts wirkt der Elements stabil und es läuft sich sehr agil und dynamisch in ihm. Fazit: ein toller Berglaufschuh, der das Zeug zum Lieblingsschuh für kurze und schnelle Trails hat.

Gutes tun.“ Immerhin, Semmelhack kann aktuell auch eine Gegenbewegung ausmachen: „Aus den Sportsubkulturen, aber auch der Mode, kommen gegenwärtig Outfits, die fast schon provokant sexy oder überbetont cool daherkommen.“ Scott macht das mit der aktuellen RC-Kollektion vor, wobei Frauen- und Männer-Outfits kaum mehr zu unterscheiden sind. Also, liebe Laufschuhhersteller: Wenn ihr eure Damenmodelle schon in zwei oder drei Farbvarianten anbietet, dann doch auch in schwarz, kardinalrot, königsblau – jedenfalls nicht nur pink und mint und fliederfarben.



Gut in Form Was heisst hier eigentlich schön? Ein paar Gedanken über die Funktion des Trailschuh-DesigNS Design ist „die Gestaltung eines Produkts hinsichtlich seines optischen Erscheinungsbildes und seiner Benutzbarkeit“. So sagt das Wörterbuch. Es hat damit eigentlich bereits alles gesagt. Design also ist Form und Design ist Funktion. Und es ist die reine Bauhaus-Lehre wie jene des Trails, dass die Form doch bitte dem Design zu folgen habe. Form follows function. Nur was funktioniert ist schön. In diesem Sinne: Was war der erste S-Lab Sense doch für ein komischer Schuh, knallrot und flunderflach, dann diese beinahe gummierte Oberfläche und Schnürsenkel, die keine mehr waren. Als ich das erste Mal jemanden mit diesem Schuh getroffen hatte, scherzte ein anderer, im Hauptberuf Internist, ganz ähnlich, nur grün, sähen auch die Plastikschuhe in den Operationssälen aus. Heute scherzt keiner mehr über den S-Lab Sense. Kilian, Emelie und all die anderen haben mit ihm Rennen gewonnen. Rickey Gates spätestens sah im Sense auch noch richtig lässig aus. Und die damals auch visuell revolutionäre Technik, Trailschuhe nicht mehr zu vernä-

hen, sondern zu laminieren, ist heute längst Standard. Besser gesagt: Sie sollte Standard sein. Nur was funktioniert ist also schön. Noch einmal: Design ist Form und Funktion – aber Design ist immer auch Erzählung, Mythenbildung. Kein Produkt weiß das besser als der Turnschuh, der einen veritablen Anteil seines Jahresumsatzes mit mythisch aufgeladenen Retrosneakers macht. Zugegeben, auf den Trails kommt uns noch kein Retrotrend an die Füße. Aber der Erfolg einer Marke wie Patagonia zeigt doch, dass das Gestern doch ziemlich cool und heutig aussehen kann. Andererseits hat der für gewöhnlich ziemlich stilsichere Fashionblog Highsnobiety („Are Trail Sneakers Fashion's Next Big Footwear Trend?“) Trailschuhe eben gerade für ihre futuristische Materialität gefeiert – und dekonstruierte japanische Männermode mit einem Salomon Speedcross kombiniert. Der in London lebende Designer Kiko Kostadinov schickte seine Models derweil in Hokas auf den Laufsteg (oben rechts). Auch bei Adidas transformiert Stella McCartney derzeit den Trailschuh zum Fashion Statement (rechts). Folgende Schuhe fanden wir in diesem Schuhtest beispielsweise ausnehmend hübsch: den Adidas Terrex Speed, den Salomon Sense Ultra, den Arc'teryx Norvan VT, den New Balance MT Hierro. Ihnen gemein ist eine klare, fast reduzierte Formensprache abseits jedwedes unnötigen Ornaments.

Diese Schuhe wirken zeitgenössisch, aufgeräumt, wiedererkennbar. Sie sind schön, weil sie funktionieren. Und funktionieren umgekehrt vielleicht ja auch, weil sie so schön, sprich funtional und reduziert sind. Um diesen Text abschließend ins PraktischPragmatische zu wenden: Was wir nicht mehr brauchen sind altbackene, faltenwerfende Meshgewebe, wulstige Overlays oder spürbare Nähte, die unvermittelt auf die Zehengrundgelenke drücken. Auch, dass es immer noch Schuhe gibt, deren Obermaterial dem Fuß keinerlei Führung gibt, so etwas sollte nicht mehr sein. Im Zweifelsfall nämlich stört fehlende Funktion deutlich mehr als manch irrlichternde Form- oder Farbgebung. Der Scarpa Spin war in diesem Sinne defintiv einer der weniger hübschen Schuhe dieses Trailschuhtests – aber einer der besten.


NORVAN VT F체r die vertikalen Herausforderungen beim Trail Running. Der Norvan VT l채sst sich mit einem Handgriff von Laufauf Klettermodus umstellen und schafft zus채tzliche Sicherheit in unwegsamen Gel채nde.


PRAXISTEST / TRAILSCHUHE 2017 Das Extremsportevent am Stuibenfall.

Sohlen & Profil

19. – 20.05.2017 FREITAG, 19.05.2017 20.00 Uhr

Start Night Challenge | 1,6 km | 340 hm

SAMSTAG, 20.05.2017 11.00 Uhr

Start Junior Stuiben Run

14.00 Uhr

Start Mountain Challenge | 6,4 km | 690 hm

15.00 Uhr

Start Stuiben Run | 12,4 km | 780 hm

Information & Anmeldung unter www.umhausen.com/stuibenrun ÖTZTAL TOURISMUS INFORMATION UMHAUSEN-NIEDERTHAI 6441 Umhausen Austria T +43 (0) 57200 400 umhausen@oetztal.com

DAS TRAILRUNNINGEVENT IM DIAMANT DER ALPEN.

21. – 22.07.2017 FREITAG, 21.07.2017 18.00 Uhr

Start Mountain Star Night Run | 12,2 km | 1.275 hm

SAMSTAG, 22.07.2017 09.00 Uhr

Start Gletscher Run – 42K | 42,195 km | 2.785 hm

11.00 Uhr

Start Gletscher Run – 22K | 22,9 km | 1.910 hm

12.00 Uhr

Start Junior Gletscher Run

Information & Anmeldung unter www.obergurgl.com/gletscherrun ÖTZTAL TOURISMUS INFORMATION OBERGURGL-HOCHGURGL 6456 Obergurgl Austria T +43 (0) 57200 100 info@obergurgl.com

Es ist eines der meistdiskutierten Themen, wenn es um Trailrunning-Schuhe geht: "Hey, wie ist der Grip?", "Ja, der hat total viel Grip!", "Nein, damit rutscht man nur herum!" oder "Ja, im Matsch ist der super, aber auf nassem Feld eine echte Gefahr!" Tatsächlich machen sich die Hersteller, vor allem seit zwei bis drei Jahren, sehr viele Gedanken um das "richtige" Profil, die ideale Gummimischung oder die perfekte Anordnung von Stollen und Zacken. Dabei gibt es verschiedene Ansätze. Der italienische Schuhsohlehersteller Vibram versorgt mittlerweile viele verschiedene Schuhmarken mit seinen Sohlen, die für besten Halt bekannt sind und vor allem im alpinen Umfeld und auf Fels greifen. Etliche andere, wie beispielsweise Marktführer Salomon, stecken tief in eigener Sohlenentwicklung und haben mit dem Contragrip-System eine Konstruktion geschaffen, die mit relativ kleinen Stollen und Nasen, auf grobem Schotter, Stein und Matsch sehr gut greift und zudem auf harten Böden wenig Widerstand leistet und schön "rollt". Somit kann man darin auch längere Straßen- und Asphaltabschnitte laufen.

Abnutzung Immer wieder beschweren sich Leute, dass diese Profile zu schnell "runtergelaufen" sind. Der Schuh als solcher ist also noch völlig okay, aber durch die Abnutzung des Profils ist er praktisch nicht mehr ernsthaft für das Gelände brauchbar. Trailschuhe sollten, wenn möglich, für Trails und Naturwege benutzt werden, denn nur so kann die schnelle Abnutzung der Stollen verzögert werden. Wer viel Grip auf nassem Fels möchte, kommt nicht umher, einen Schuh mit weicher Gummimischung zu wählen – dies bedeutet aber fast immer, dass eine Abnutzung schneller erfolgt als mit einer harten Sohle, die weniger gut zupackt. Von links oben nach rechts unten: Dynafit Trailbreaker Adidas Trailmaker Scott Supertrac RC (Kauftipp) Saucony Peregrine 7 (Kauftipp) Scarpa Spin (Kauftipp) Merrell Agility Charge ON Cloudventure Peak Scarpa Neutron


SO HABEN WIR GETESTET Zum diesjährigen Schuhtest sind wir erstmals in die Pfalz. Nach vielen Jahren in Bozen und am Gardasee haben wir uns bei Landau eine abwechslungsreiche Testrunde ausgesucht, die allen Ansprüchen gerecht wurde. Auf ca. 3 km Distanz mussten die Testmodelle einen langen Anstieg, ein schnelles Flachstück, mehrere verwurzelte Singletrails und einen steilen Wiesenhang als Downhill meistern. Regen in der Nacht weichten Teile der Runde auf – ideal um die Außensohlen auf ihren Grip hin zu überprüfen. Fast alle Modelle in diesem Test haben wir insgesamt über mehrere Wochen gelaufen und in ihnen teils mehrere hundert Kilometer auf Trails verbracht. Die drei Testtage in der Pfalz dienten uns abschließend nochmals als kompakter, unmittelbarer Vergleich zwischen allen Kandidaten. Diskussion als Grundlage Nicht jeder Testläufer mag dieselben Schuhe und so kam es vor, dass unterschiedliche Dinge auf den Testbögen (Bild) vermerkt waren. Am Ende einigten wir uns im Kollektiv grundsätzlich auf einen Durchschnitt, aber immer mit der Tendenz zur positiveren Meinung. Erfahrungswerte aus Tests der vergangenen Jahre geben uns die Möglichkeit bestimmtes Verhalten der Schuhe auch für individuellere Einsätze zu beurteilen. Modelle, bei denen wir uns in bestimmten Situationen nicht hundertprozentig sicher gewesen sind, haben wir ein weiteres Mal angezogen und in Geländeformen gebracht, bei denen wir uns ihrer Leistungen noch nicht ganz sicher waren. So mussten Schuhe, die wir in Sachen „Stabilität“ für ungenügend hielten, steile Downhills mehrmals bewältigen. Langlebigkeit Ein Test in dieser Größenordnung kann zunächst kein „Langzeitztest“ für alle Modelle sein. Mit den meisten Modellen sind wir jedoch mehr als 200 km gelaufen und können schon jetzt reklamieren, wenn sich Materialfehler auftun. Grundsätzlich versuchen wir die hier getesten Schuhe über die kommenden Ausgaben immer wieder zu laufen und ihre Qualität und Haltbarkeit zu überprüfen.


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