Trail22018i Vorschau

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FRÜHES RENNEN: CORSA DELLA BORA / WISSEN: WIE LÄUFT MAN FAIR?

TRAIL MAGAZIN

02

DAS LAUFMAGAZIN NR.1 FÜR TRAILRUNNER

4

198203

604906 DEUTSCHLAND ¤ 4,90

02

ÖSTERREICH ¤ 5,60 SCHWEIZ SFR 8,80 LUXEMBURG ¤ 5,80 ITALIEN ¤ 6,60 SPANIEN ¤ 6,60 FRANKREICH ¤ 6,60

WWW.TRAIL-MAGAZIN.DE

2018 März/April

TRAINING: DIE RUHE BEWAHREN!

UND WIESO EINSTEIGER NICHT ZU SCHNELL EINEN ULTRA LAUFEN SOLLTEN

BEGINNER

KOMPAKT: ALLES, WAS DU FÜR DEINEN ERSTEN TRAILRUN WISSEN MUSST!

TENERIFFA: LAST MINUTE LETZTE INSEL

LESERUMFRAGE SO TICKEN TRAILRUNNER

23 HEISSE

PRODUKTNEWS

SCHUHE,JACKEN, RUCKSÄCKE,UHREN,...

DIE FERNE RUFT TRAIL-ABENTEUER IN

PERU, KAPSTADT, NEPAL & ENGLAND



EDITORIAL Liebe Leser,

"Streakrunning" ist der neue Trend. Also jeden Tag laufen. Mindestens 1,6 km. Wer einen Tag nicht läuft, hat verloren – der "Streak" ist gerissen. Kann man machen. Muss man aber nicht. Ist letztlich irgendwie die Art des Laufens, die in unsere Zeit passt. Für Leute, die früher geraucht haben und es geschafft haben, nicht mehr damit anzufangen. Jetzt ist es das Laufen. Laufen ist die moderne Zigarette und Streakrunning ist das Aufhören. Lasst uns in diesem Jahr doch wieder mehr über die Qualität reden. Nicht darüber, irgendwie unbedingt irgendwo zu laufen. Laufen soll zwar ein fester Bestandteil, eine Selbstverständlichkeit in unserem Alltag sein, aber wir sollten nicht die Pausen vergessen. Den bewussten Verzicht aufs Laufen. Ruhen. Ein Ruhetag, um am Tag darauf wieder voller Energie und Motivation auf den Trail zu kommen. All diesen Streakrunnern sei hier jedoch gesagt: "Es ist beeindruckend, was ihr leistet, wenn ihr wirklich jeden Tag laufen geht, wenn ihr das durchzieht!" Laufen, obwohl man müde ist, obwohl man eigentlich auch ganz gut auf dem Sofa liegen könnte. Am Streakrunning scheiden sich also die Geister, und dennoch bleibt uns das versöhnliche Fazit, dass man große Dinge nur ausgeruht angehen sollte, und 2018 wartet mit genau diesen großen Dingen auf uns. In diesem Sinne: Rauf aufs Sofa!

4 Menschen dieser Ausgabe CARSTEN BRAKE

Der schlanke junge Mann aus Essen läuft uns schon seit Jahren immer wieder über den Weg. Zunächst alleine, etwas später mit seiner Laura. Dass beide Inspiration genug haben, wussten wir, aber als uns Carsten seinen Nepaltrip zum Manaslu Trail als Text anbot, waren wir sofort Feuer und Flamme.

CARSTEN DRILLING

Er lebt und trainiert in Zürich, startet für unser Team Trail Magazin und darf sich so in etwa als "global Trailrunner" bezeichnen, denn Carsten will nach einer beachtlich langen Laufkarriere nun all das erlaufen, was er schon immer sehen wollte. Diesmal war er beim Ultra in Kapstadt und für einen Moment unaufmerksam.

HENDRIK AUF'MKOLK

Er rannte schnell auf Asphalt, entdeckte den Trail, gründete einen viel beachteten Blog und verliebte sich in Kamera und Berge. Hendrik gehört heute zu den Leuten, denen das perfekte Foto auch wert ist, einfach mal anzuhalten. Sein Blick für die Umgebung ist uns in dieser Ausgabe mit großem Vergnügen acht ganze Seiten wert.

LUCY BARTHOLOMEW

Die erst 21 Jahre junge Frau aus Australien wird auch 2018 in den Ergebnislisten internationaler Trail-Wettkämpfe zu finden sein. Bereits mit 16 lief sie ihren ersten 100-Meiler, im vergangenen Jahr rockte sie den TDS auf Rang 5, und nun siegte sie in Südafrika, um von dort weiter konsequent den Trail möglichst schnell zu laufen.

Trail-Magazin-Herausgeber Denis läuft eigentlich auch fast jeden Tag, aber nennt sich nicht Streakrunner, weil er einfach zu oft einen Tag Pause einlegt. Und überhaupt findet er, dass dieses "Absolute und Konstitutive" im Trailrunning nicht vorkommen muss.


INHALT22018 84 PRODUKTTEST

22 MARATHON DES SABLES PERU Das Kultwüstenrennen wird von Nord-

Im Frühjahr 2018 kann

afrika nach Lateinamerika erweitert.

man als Trailrunner wie-

Bei der Premiere des MDS PERU durf-

der mit brandneuen Pro-

ten wir Matthias begleiten. Ein In-

dukten unterwegs sein.

terview und impressive Bilder aus

Ob sich das lohnt,

Sand, Schweiß und Muskelkraft.

haben wir getestet. Wir nahmen uns Laufrucksäcke, Trailschuhe und Oberteile vor. Fazit: Licht & Schatten.

06 14 22 28 34 40 48 56 60 66 72 78 80 84 88 94 96

Fotostory Journal / News Marathon des Sables Peru Ultratrail Kapstadt Lakes Sky Ultra Manaslu Trail Race Training: Einsteiger Teil 1 Leserumfrage: Ergebnisse Corsa della Bora Report: Nachhaltigkeit Teneriffa Haría Extreme Ultratrail Ultratrail Capetown Test: Produkte 2018 Reise: Marienbad Praxistest Das Trail-Gericht


72 TENERIFFA

Die fast letzte Insel in der Sammlung des Autors war Teneriffa. "Fast" war dann auch seine Erklimmung des Teide-Gipfels. Nicht fast, sondern ganz perfekt aber war sein Kurztrip auf die Trauminsel der Kanaren. Über eine Flucht vor der Dezemberkälte.

40 MANASLU Laura und Carsten und Nepal. Die ganz hohen Berge und die

34 LAKES SKY ULTRA

76 an Hall hat für uns ein nicht

Der britische Journalist Dami-

hohen Erwartungen, die alle

Im Interview RYAN SANDES ganz normales Trail-Rennen be-

mehr als übertroffen wurden.

obachtet und seine Gedan-

Beim Manaslu Trail Race muss-

ken dazu aufgeschrieben.

te das Paar aus Essen die

Die Aufnahmen von Kult-

Zähne zusammenbeißen.

fotograf Guillem Casanova passen perfekt dazu.

RUBRIKEN / STANDARDS 03 14 94 97 98

Inhalt Journal Praxistest Impressum Trail-Gericht


FOTOSTORY / HENDRIK AUF'MKOLK

SEHNSUCHTSORTE In den Alpen (oben), auf Teneriffa und in Norwegen (rechts)

12 / 13 TRAIL MAGAZIN



JOURNAL22018 EVENT / SCHWEIZ

HUSER UND HUGENSCHMIDT Andrea Huser und Stephan Hugenschmidt gewinnen bei den Swiss Trail Awards, Scenic Trail ist Race of the Year Manchmal gucken wir ja schon neidisch auf die Schweizer. Also nicht wegen der Berge, der Uhren, dem Wohlstand oder deren Pünktlichkeit. Aber doch, weil die Schweizer nun schon seit drei Jahren ihre besten TrailAthleten wählen dürfen. Zu verdanken ist das Alex Brennwald, Nico Schefer und ihrem Forum Swiss Ultra Trail. Immerhin, ein wenig war das liebevoll gestaltete Event in diesem Jahr auch ein deutsches Thema: Der in Schiers im Prättigau (Kanton Graubünden) lebende Stephan Hugenschmidt, aktuell gemeinsam mit Daniel Jung wohl der beste deutschsprachige TrailAthlet, ist im Rahmen der Swiss Trail Awards als quasi grenzüberschreitender Ultra Runner of the Year ausgezeichnet worden. Bei den Frauen hat sich erwartungsgemäß die konstant großartige Andrea Huser durchgesetzt. Die Auszeichnung zum Race of the Year ging auf die Alpensüdseite nach Lugano an den Scenic Trail, dicht gefolgt vom Eiger Ultra Trail aus Grindelwald. „Die Auszeichnung ist das i-Tüpfelchen auf einer perfekten Saison“, sagte Stephan Hugenschmidt anläss-

Ultragut! Stefan Hugenschmidt (links) und Andrea Huser (2.v.r.) lich der Award Night in der Amboss Rampe in Zürich. Stephan Hugenschmidt konnte sich dank einer makellosen Saison an die Spitze setzen. Urs Jenzer, amtierender Schweizer Meister im Trailrunning, belegte den zweiten Platz. Diego Pazos, Ultra Runner of the Year 2015 und 2016, kam nach einer durchwachsenen Saison auf den dritten Platz. Bei den Frauen siegte klar und zum dritten Mal in Folge Andrea Huser, im vergangenen Jahr etwa Siegerin auf La Réunion, Madeira, beim Eiger Ultra und obendrein Erstplatzierte der Ultra-Trail World Tour. Auf den zweiten Platz gewählt wurde Denise Zimmermann, der dritte Platz ging an die Thurgauerin Luzia Bühler. Insgesamt gingen während der öffentlichen Abstimmung mehr als 8.000 Stimmen ein.

Foto: Philipp Reiter

SEITENBLICK

ÜBER DEN ATLANTIK Vier Mann in einem Boot und 5.000 km Distanz

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im zweistundentakt gen antigua Wir müssen es ja zugeben, andere Sportarten haben auch einen langen Atem. Und ja, mit der Talisker Whisky Atlantic Challenge (TWAC) dürfte auch der härteste Ul- trarunner seinen Meister gefunden haben. Worum es geht? Um eine Atlantik-Überquerung. Im Viererteam. Und im Ruderboot. 4.700 km. Nein, nicht auf einen Schlag. Eher so in 40 Tagen. Also für das letztjährige Siegerteam, andere haben fast doppelt so lange gebraucht. Der tägliche Energieverbrauch: mehr als 8.000 kcal. Und auch wenn der Ozean im Dezember und Januar am ruhigsten ist, müssen die Teams trotzdem mit unberechenbaren Bedingungen und mehr als zehn Meter hohen Wellen rechnen. Wie das Wetter diesmal so war und wie lange das schlagkräftigste Team gebraucht hat? Bei Redaktionsschluss waren alle Teilnehmer noch mitten auf hoher See. www.taliskerwhiskyatlanticchallenge.com


DENIS’

KOLUMNE Die guten alten Zeiten sind mir wurscht. Ist ja eh schon so lange her. Als Läufer bin ich sehr für das Hier und Jetzt. Als Läufer bin ich ein Fan der Gegenwart. Es geht mir um das Erleben des Moments. Ich sage: "Trailrunning ist eine Aneinanderreihung vieler geiler Momente." Im Fall eines Ultratrails eine sehr, sehr lange Reihe. Ich blicke trotzdem zurück. 30 Jahre sind eine lange Zeit. Der Bergmarathon um den Traunsee feiert 2018 seine 30. Austragung. Viele Leser waren also bei der Premiere dieses Laufs noch nicht geboren, andere sehr jung, andere noch nicht so uralt wie heute. Als damals diese Verrückten auf alpinen Wanderwegen einen Marathon liefen, sang Nicole in ARD und ZDF noch immer "Ein bisschen Frieden", und Deutschland war durch eine Mauer geteilt. Was waren das eigentlich für Leute, die 1988 in Turnhosen aus Lycra und in Baumwollshirts auf unseren Trails rannten und dabei Joggingschuhe trugen? Keiner von denen wusste damals, dass er ein Trailrunner ist. Mit dem Selbstverständnis von heute eine irre Vorstellung. Und waren das damals andere Leute als heute? Ich meine: Musste man damals völlig krass gewesen sein, um 40 oder 50 km im Gelände zu laufen? Heute ist so ein Lauf freilich immer noch eine Hausnummer, aber im Schatten von Ultratrails über 100 km doch eher ein Trainingsrennen. Es hat sich also et-

was geändert und dabei sind die Leistungen noch nicht einmal so viel besser geworden. Die Leute vor 30 Jahren rannten in eben jenen weißen Hallenturnschuhen ohne Profil, Grip und Schutzvorrichtungen zwar etwas langsamer als heute, aber nicht wirklich viel. Es muss also "crazy" gewesen sein. Damals. Zu einer Zeit, in der man als eisenhart, heldenhaft und abgedreht galt, wenn man einen Stadtmarathon lief. Es ist nun also bewiesen, dass es Trailrunning schon vor mehr als drei Jahrzehnten gab. Nur eben ohne S-Lab, Contragrip, Kompressionsbekleidung, GPS-Uhren und Trainingssteuerung über Onlineplattformen. Es war pur. Es war sehr einfach. Die Regenjacken waren nicht atmungsaktiv, sondern von K-Way. Ich glaube der Urtrailrunner schwitzte und es war okay. Er trug sein Getränk in einer silberfarbenen Isostar-Plastikflasche in der Hand und es war okay. Er kam sich nicht "unausgerüstet" vor, weil es noch keine Ausrüstung gab. Noch lieber mach ich mir Gedanken über das Jahr 2045. Zu wissen, was mal war, bedarf einfach guter Recherche - aber was wird sein? Was treibt so einen Läufer in 20 oder 25 Jahren an? Das GPS-Signal kann man doch nicht neu erfinden, leichte Laufklamotten und stabile Trail-Schuhe doch auch nicht. Ich glaube, es wird sich dennoch viel tun. Ich stelle mir vor, dass man vollkommen neue Materialien entwickelt. Total abgefahrene Schaumstoffe und Mittelsohlenkonstruktionen. Gummimischungen, die keinen Fatz Energie mehr schlucken, sondern einen schweben lassen. Schuhe kauft man längst nicht mehr in Shops von der Stange, aus einer Schachtel, sondern man druckt sie aus. Man konfiguriert, bezahlt und drückt auf

drucken. Wer den Schuh nach 300 oder 400 km "runtergelaufen“ hat, druckt sich eine neue Sohle aus, oder wirft den Schuh auf den Komposthaufen. Vieles andere wird auch nicht anders sein als heute. Wir rennen mit Buff-Tüchern auf dem Kopf, tragen Retro Cycling Caps aus Baumwolle und streiten uns um die einzig richtige Ernährungsweise. Fleisch essen ohnehin nur noch die ganz reichen Leute. 2045 wäre ich dann 72 Jahre jung und man würde mir zugestehen, dass ich zwar Asics 34 % alt bin, aber noch nicht ganz alt, denn der Durchschnitt der mitteleuropäischen Männer würde bis dahin 95 Jahre alt werden. Ich würde mit 72 noch immer laufen. Sie hätten mir in den letzten 15 Jahren so einiges ausgetauscht und optimiert. Das Einzige, was noch aus dem letzten Jahrtausend seine Gültigkeit hätte, wären meine Amalgamfüllungen. Die hätten 55 Jahre lang gehalten. Ansonsten: neue Hüften, neue Sprunggelenke, neue Kniescheiben und Kreuzbänder. Alles von amazon und bei e-operation einbauen lassen. Ohne Narkose. Kostet Aufpreis.

Ja 15 %

Ich weiß nicht, wie mein Verhältnis zu Mountainbikern im Jahr 2045 sein wird. Im Moment ist es angespannt. Auf Facebook hieße es eine "schwierige Beziehung". Was ist mit euch Bikern nur los? Wieso gibt es kein freundliches Hallo mehr? Wieso kein "Vorsicht von hinten!" oder "Danke"? Wieso kommt’s euch auf ein paar Sekunden an, die ihr verliert, wenn ihr nicht sofort an uns vorbeikommt? Seid ihr neidisch darauf, dass wir bergauf schneller sind oder darauf, dass wir dort hinrennen, wo ihr eure Boliden hinschieben müsst?

Ich mach den Meckerfritzen, den Nörgler: Extremsportler. Das Unwort des Jahrtausends. Von Red Bull etabliert und heute im Unsinn angekommen. Beim Skyrun in Limone schaffen es keine zwei bis drei Deutschen unter die Top 50 oder gar 100, aber die ganze Republik scheint voller Extremlauf-Profis zu sein. Was ist denn bitte extrem? Wieso muss dieses Wort für jegliche Etappenläufer, Wüstenläufer oder Ultraleute herhalten? Kann man nicht sagen, dass man gerne lange läuft? Muss es extrem sein? Na bitte. Ist jeder, der einmal im Jahr bei einem Etappenlauf in einem Land südlich von Italien teilnimmt, jetzt ein Extremläufer? Na bitte. Wenn’s hilft, dass man den zehnten hässlichen Sponsorenaufnäher an die Jacke bekommt ... Ich habe mal in einem Interview den mehrfachen Marathon-des-Sables-Sieger Mohamad Ahansal gefragt, ob er sich denn als "Extreme Runner" sieht oder bezeichnet, und er verneinte das, heftig kopfschüttelnd. Also frag ich mich doch, wieso so viele derer, die 50, 100, 500 oder 1.000 Plätze hinter ihm ins Ziel kommen, so viel extremer sind. Ich überspanne den Bogen jetzt mal: Hooligans sind extrem, Rassisten sind es, meinetwegen die in diesen Wingsuits, und der Kerl, der 1984 bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele als "Rocketman" in Stadion flog. Aber niemals nicht Läuferinnen, Läufer und Trailrunner. Es ist 2018. Ich bin extrem. Extrem fokussiert. Auf den Trail.


ABENTEUER / MARATHON DES SABLES PERU

FOTOS: IAN CORLESS, ALEXIS BERG

Neuland betreten Die 400 Teilnehmer dieser Erstauflage durften auch erfahren, dass keine Wüste einer anderen gleicht,

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NOCH WÜSTER Der Marathon des Sables ist eine Institution. Sein Ableger in der Ica-Wüste in Peru hatte im Dezember Premiere. Matthias Schwarze hat Gemeinsamkeiten und viele Unterschiede gefunden Matthias, du kennst so ein wüstes Rennen schon. Vor zwei Jahren bist du, ebenfalls mit Dominik Singer, beim Marathon des Sables in der marokkanischen Sahara gestartet. Ich hoffe, ihr wurdet in der Ica nicht auch im übertragenen Sinne in die Wüste geschickt. Sagen wir es so: Ich habe mir eineinhalb Etappen lang in loser Folge vorgesagt, dass das eben nicht der Marathon des Sables ist, sondern der Marathon des Sables Peru und damit ein ganz eigenes Rennen. Als mein Kopf das akzeptiert hatte, war alles gut.

Das klingt jetzt nach Kritik ...? Wenn, dann nur an den eigenen Erwartungen. Das Rennen in Marokko gibt es seit 30 Jahren. Da sitzt jeder Handgriff, das ist eine gut geölte Maschine. In Peru traf ein perfekt aufgestellter Veranstalter auf eine lokale Organisation vor Ort, die das Thema hin und wieder sehr südamerikanisch angegangen ist. 10 Uhr hieß dann eben auch mal: eher so Viertel nach elf. Aber andererseits: Das war eben eine Erstaustragung und ich hätte es eher seltsam gefunden, wenn man das nicht hier oder da gemerkt hätte.

Das heißt? Am Abend vor dem Rennen wurde frisch gekocht. Tolle Sache. Nur eben nicht, wenn 400 Leute nach einer zwölfstündigen Anfahrt einen Riesenhunger haben und dann hier mal zwei Kilo Nudeln und da mal eine Schüssel Reis fertig sind. Ich glaube aber, dass das kein Problem bleiben wird. Die Peruaner haben die Veranstaltung eben nicht schon 30 Jahre mitentwickelt. Da wurde hier und da Lehrgeld bezahlt, aber ich gehe davon aus, dass das gut investiert worden ist.

Sprichst du damit nicht auch den veränderten Status quo eines Rennformats an? Aus dieser wüsten Idee, durch eine Wüste zu rennen, ist, wenn schon keine Massenveranstaltung, so doch ein populäres Event geworden. Und das haben die Veranstalter mächtig gut im Griff. Die Sicherheit der Teilnehmer war in jedem Moment doppelt und dreifach garantiert. Das muss man ja auch mal all jenen ganz deutlich sagen, die jetzt wahlweise von den Wahnsinnigen oder eben den unglaublich geilen Typen reden, die da 250 km lang Sand gefressen hatten. Das ist jetzt kein Indiana-Jones-Ding.


RENNEN / LAKES SKY ULTRA FOTOS: GUILLEM CASANOVA TEXT: DAMIAN HALL

KOMM, WENN DU DICH

Skyrunning gibt es nun auch auf den britischen Inseln. Nur eben anders – mehr so „on the edge“. Der britische Journalist und Topathlet Damian Hall packt die Aufnahmen von Guillem Casanova in einen pointierten Kommentar.

T R A U

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S T

„Das gnadenloseste Rennen meines Lebens“

Lucy Bartholomew gewann an Erfahrung – und das Scafell Skyrace, die nicht weniger dramatische Kurzdistanz des Lakes Sky Ultra.


REISE / MANASLU TRAIL TEXT: CARSTEN BRAKE FOTOS: RICHARD BULL

SO WEIT UND HOCH UND GUT Unser Autor Carsten Brake hat all seine Erwartungen an die Trail-Saison 2017 in dieses eine Rennen gelegt. Und dennoch wurde das Manaslu Trail Race zu etwas viel Größerem, als er sich das je hätte vorstellen können. Dabei ging es gar nicht um Platzierungen oder Altersklassensiege. Und ums Ballern auch nur ein kleines bisschen. Es ging um unmittelbare, intensive Erfahrungen im höchsten Gebirge der Welt. Einmal Nepal. Und am liebsten nicht mehr zurück.

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Dach der Welt Das Manaslu Trail Race führt auf mehr als 5.000 Hm immer um den 8.163 m hohen Manaslu herum.

Vorbei die Zeiten, in denen der Winter auch das Ende der Laufsaison war und man sich ab Januar über Winterlaufserien wieder etwas in Form brachte. Wir laufen 365 Tage im Jahr und der Winter gehört dazu! Wie man die kalten Tage als Trailrunner genießen kann und alles über die Bewegung im Schnee und Eis.


TRAINING / EINSTEIGER TEIL 1

WIESO DER ERSTE

ULTRA

NOCH WARTEN KANN Im Dezember und Januar war die Zeit der großen Auslosungen. Der Hardrock 100, Western States 100 und der UTMB entschieden über die Jahresplanung ganzer Familien, und so mancher, der gerade erst in den Sport gestartet ist, träumt schon, einmal dabei zu sein bei einem dieser epischen Läufe, sich auch mal Ultraläufer nennen zu dürfen oder einfach sich selbst zu beweisen, wie weit es auf dem Trail gehen kann. Wieso diese Sehnsucht nicht nur gute Seiten hat und warum der erste Ultra möglichst lange auf sich warten lassen sollte. TEXT: MICHAEL AREND FOTOS: MICHAEL MÜLLER

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LESERUMFRAGE / 2017/2018

Wie hoch ist dein JahresBruttoeinkommen?

27% 20% 19%

40.000 60.000 Euro 30.00040.000 Euro 50.00080.000 Euro

13% über 80.000 Euro / 11% 20.00030.000 Euro / 9% bis 20.000 Euro

Deine Ernährungsform. Ich ... bin Vegetarier (11%) bin Veganer (4,7%) esse Fleisch (35%) wersuche wenig Fleisch zu essen (41%) kaufe Bio und achte auf Ernährung (41%)

WAS WIR SCHON IMMER ÜB Wo kaufst du deine Ausrüstung?

Onlineshops 67% Sportgeschäfte 45% Laufshops 43% Interessiert mich null. Übe den Sport 35% anders aus.

Decathlon 18% Amazon 16% Outdoor-Fachhändler 13%

Der UTMB und seine Qualifikationspunkte

Reine Profitgier und Ende des Sports 13% Ich laufe nur kleine Rennen 11% Sonstiges 8%

58 / 59 TRAIL MAGAZIN

Finde ich gut und sinnvoll...33%


Zu gefährlich. Zumutung für die Bergwacht 5%

Ist toll, aber nur was für Profis 31% Finde ich faszinierend, möchte ich machen 64%

TRAIL-WETTKÄMPFE IM HOCHALPINEN UMFELD UND EXPONIERTEM GELÄNDE ...

BER EUCH WISSEN WOLLTEN ISBN 978-3-96341-001-7

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INTERVIEW EVENT / CORSA / DANIEL DELLA JUNG BORA TEXT: DENIS WISCHNIEWSKI FOTOS: MATTEO INDRI

Hätte mir jemand im frühen Dezember gesagt, dass ich am 6. Januar einen Ultratrail laufen würde, ich hätte wohl gesagt, dass ich nicht glaube, dass ich darauf große Lust hätte. Von einer ausreichenden Form wollen wir erst gar nicht reden.

WAS 'NE TRIEST Die Stadt nahe der Grenze zu Slowenien ist der Mittelpunkt des Rennens, obwohl man sie nie betritt.

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KANTE!

Es kam anders. Diese ganze "Weihnachts-Feiertags-Geschichte" war also abgeschlossen. Einige hatten sogar ihre Christbäume und die Dekoration schon abgebaut, und meine Jungs und ich sitzen in einem Reisebus, der in München startet und nach Triest fährt. Es hätte ein Flixbus sein sollen, und nun ist es ein älterer, miefiger Reisebus, der mit Sitzen ausgestattet ist, die mit Bezügen überzogen sind, auf denen " Have a good trip" steht. Also kein WLAN an Bord. Keine Steckdosen, kein Kaffee. Ach komm, was soll’s. In diesem Bus sitzen ausschließlich Menschen, die nur ein Ziel haben. Sie wollen morgen bei der Corsa della Bora starten. Der Veranstalter hatte die kühne Idee, in mehreren Städten Busse zu chartern, um die Teilnehmer bequem zum Rennen zu shutteln. Und nun gleitet der zu einem Drittel gefüllte Bus über die A8 aus München hinaus in Richtung Süden, und es macht sich eine entspannte Stimmung breit. Eine Stimmung, die es eben gibt, wenn entspannte Trailrunner an einem Freitagmittag zusammensitzen und alle diese wundersamspezielle Vorfreude auf einen langen Lauf haben. Wir sind uns sehr schnell einig, dass der Veranstalter dieses Ren-


HINTERGRUND / NACHHALTIGKEIT

INTERVIEW MIT MANFRED SANTEN, CHEMIKER VON GREENPEACE DEUTSCHLAND

„Im Zweifel sind die meisten lieber überausgerüstet“ Manfred Santen ist Chemiker. Und steht mit der Chemie auf Kriegsfuß. Zumindest mit jenen künstlich generierten Materialien und Membranen, mit denen es sich auch und gerade die namhaften Hersteller von Outdoorequipment allzu einfach machen. Immerhin: Im Vergleich etwa zur Modeindustrie ist der Greenpeace-Experte unter den Bergsportmarken auf eine offene Gesprächskultur gestoßen. Theoretisch zumindest begeistert man sich also für ressourcenschonende Produkte. Aber das liegt ja auch in der Natur der Dinge. Schließlich ist die heile Natur das Image, mit dem diese Branche hausieren geht. Warum es sich Hersteller wie Konsumenten dennoch oft zu einfach machen, darüber haben wir mit Manfred Santen geredet.

Jein. Wir sehen ein konsequentes Umdenken nur bei einigen Herstellern, darunter vor allem kleine, innovative Marken wie Paramo, Pyua, R‘adys und Rotauf. Auch VauDe hat sich verpflichtet, in Zukunft etwa auf Perflurcarbone, also PFC, zu verzichten, und Anfang vergangenen Jahres hat Gore, einer der wichtigsten Membranlieferanten, einige vernünftige Entwicklungsprozesse in Gang gesetzt. Andererseits haben Firmen wie The North Face oder Patagonia noch erheblichen Nachholbedarf, um mal zwei Marken zu nennen, die ein besonders cooles Image haben.

Gleich mal ganz direkt gefragt: Sind die Sachen, mit denen wir so durch die Berge rennen, eigentlich Sondermüll?

Alleine aufgrund der vielen Anfragen an uns stellen wir durchaus fest, dass sich die Menschen Gedanken darüber machen, welche Performance ihre Kleidung braucht und was sie nicht können muss. Es ist ja auch sicherlich übertrieben, eine Outdoorjacke zu kaufen, die für die Besteigung des Mount Everest entwickelt wurde, wenn man eigentlich nur an der Isar spazieren geht. Andererseits zeigt ein Blick in unsere Fußgängerzonen aber auch: Im Zweifel sind die meisten lieber überausgerüstet.

Genauso direkt geantwortet: überwiegend ja. Outdoorbekleidung besteht größtenteils aus Kunststoffmembranen oder Kunststofffaser-Geweben. Das können teflonartige Membranen sein wie Gore-Tex aus PTFE, Membranen und Textilien aus Polyester oder auch Nylon, also Polyamid. All diese Produkte sind langlebig und in der Natur nicht abbaubar. Hinzu kommen die kritischen Imprägnierungen und Beschichtungen, die aufgebracht werden, um eine wasser- oder schmutzabweisende Wirkung zu erzielen. Eigentlich müssten solche Kleidungsstücke also per se gesondert entsorgt werden.

Das Paradoxon ist ja: Wir reden hier von einer Branche, die geradezu auf eine intakte, spektakuläre Natur angewiesen ist. Das ist richtig, und die Outdoorbranche wirbt ja auch permanent mit dem Image der unberührten, reinen Natur – verwendet aber besonders umweltschädigende Materialien. Den Firmen ist dieser Widerspruch aber durchaus bewusst, und auf fachlicher Ebene sind wir recht schnell mit ihnen ins Gespräch gekommen.

Sie sehen also ein tieferes Verständnis und ein Umdenken von Seiten der Hersteller?

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Heißt das umgekehrt, dass auch wir Konsumenten nicht wirklich sensibel auf dieses Thema reagieren?

Welche Möglichkeiten habe ich denn als Bergsportler, mich möglichst ressourcenschonend zu verhalten? Leider gibt es keine Deklarationspflicht für Textilien. Verbraucher können also nicht ohne Weiteres erkennen, mit welchen Chemikalien die Jacken oder Hosen hergestellt wurden. Glücklicherweise werben inzwischen einige Firmen wie Fjällräven oder Jack Wolfskin damit, dass sie auf gefährliche Chemikalien verzichten, und labeln die betreffenden Kleidungsstücke als „PFC free“.

Ist es so banal: Es gibt gute und böse Produkte? Man muss sich darüber im Klaren sein, dass es Outdoorprodukte mit Grüner Chemie nicht gibt, es sei denn man greift auf gewachste Baumwolle zurück. Aber in der Regel besteht Funktionskleidung aus Kunststoffen, für die es keine Abbaumechanismen in der Umwelt gibt. Daher ist unsere entscheidende, übergreifende Forderung, dass die Kleidung so konzipiert werden muss, dass die unterschiedlichen Materialien wie Polyester, Poly-

amid und Innenfutter später sortenrein getrennt werden können. Auch Leasingkonzepte könnten in Zukunft eine Rolle spielen.

Ich hätte dann nicht nur einen Handy- sondern auch einen Regenjackenvertrag? Letztlich geht es dabei darum zu garantieren, dass dieses Stück Membran am Ende seiner Tage in Händen landet, die dazu verpflichtet sind, damit so sorgsam wie irgendmöglich umzugehen. Natürlich aber ist es immer am besten, ein Produkt so lange wie möglich zu benutzen.

Ist eine Naturfaser (oder Daune) per se die bessere Wahl? Nicht zwangsläufig. Wir kennen die Bedenken gegenüber Daunen, was Tierhaltung und Gewinnung der Federn angeht. Auch Baumwolle ist nicht völlig problemlos in der Produktion durch den enormen Wasserbedarf der Pflanzen. Allerdings würde Baumwolle die Probleme, die nicht abbaubare Plastikprodukte mit sich bringen, lösen. Eine gute Funktionalität für den nicht zu anspruchsvollen Bedarf lässt sich z. B. durch Oberflächenkonditionierung mit Lasertechnik erreichen. Solche Verfahren werden derzeit erprobt und wir werden die entsprechenden Produkte testen. Ich mag die Chemiefaser aber auch nicht generell verteufeln. Es kommt auf die Materialbeschaffung – z. B. recycletes Material – und auf Rücknahmesysteme an. Und auf ein Design, das eine Wiederverwertung ermöglicht.

Gehen wir einmal tiefer in die Eigenschaften und Unarten der Funktionsmaterialien hinein: Unter welchem Umständen gibt meine Laufjacke Schadstoffe frei? Wir haben mit Produkttests und Luftmessungen nachgewiesen, dass schädliche PFC aus Outdoorjacken und -hosen sowie Schuhen freigesetzt werden. So finden sich bereits in der Raumluft von Outdoorläden erhöhte Konzentrationen an flüchtigen PFC. Was dies für die dort arbeitenden Menschen bedeutet, ist noch nicht geklärt. Genauso wenig wissen wir darüber, was mit den Jacken geschieht, wenn wir sie in den Müll geben – etwa welche Stoffe in der Müllverbrennung freigesetzt werden.


Nehmen wir konkret PFC: Warum galt es so lange und für manche Hersteller noch immer als unverzichtbar? PFC haben unbestritten den Vorteil, dass daraus wasserabweisende und gleichzeitig schmutzabweisende Materialien hergestellt werden können. Das schafft keine andere Chemikalie. Hier wäre nun die Frage: Warum sollen wir uns denn eigentlich nicht auch mal dreckig machen dürfen?

Ist es aktuell eine Frage des Preises, sich bewusst in der Natur zu bewegen?

25. + 26. MAI 2018

Klares Nein! Die PFC-freien Produkte sind nicht zwangsläufig teurer als die PFC-haltigen. Und teure High-Performance-Teile gibt es sowohl mit als auch ohne PFC.

Mit welcher Ausrüstung gehen Sie eigentlich in die Berge? 2015 haben wir in einem international koordinierten Projekt acht Expeditionen in entlegene, unberührte Gegenden durchgeführt: in Asien, Europa und Südamerika. Wir haben Wasser- und Schneeproben entnommen, mit dem Ziel nachzuweisen, dass PFC sich längst über den gesamten Erdball verteilen. Da diese Konzentrationen teilweise sehr gering sind, mussten wir gewährleisten, dass unsere Kleidung auf keinen Fall als Kontaminationsquelle für PFC fungiert. Wir haben also PFC-freie Kleidung gesucht und gefunden, vom Schuh über Stulpen, Hosen, Jacken bis zur Mütze. Wir waren im Schneesturm in Patagonien, im Regen in den Karpaten und auf über 5.000 m in China unterwegs. Alle Kollegen waren mit der Funktionalität der Ausrüstung hochzufrieden – also: geht doch.

Manfred Santen

arbeitete viele Jahre in der Erforschung von Problemund Schadstoffen in Baustoffen, Möbeln und vor allem Textilien. Seit 2009 ist er für Greenpeace Deutschland als Chemieexperte tätig. Er hat wesentlich die internationale Detox-Kampagne aufgebaut, mit der sich Greenpeace seit 2011 für schadstofffreie Textilien in der Mode-, Sport- und Outdoorindustrie einsetzt. Greenpeace ist weltweit der Umweltverband, der sich am entschlossensten und mit dem meisten Rechercheaufwand mit diesem Thema auseinandersetzt. Im regelmäßig veröffentlichten Outdoorreport ist etwa die Produktionsethik aller namhaften Hersteller einsehbar. www.greenpeace.de

Spektakuläre 728 Natur- und Stahlstufen am höchsten Wasserfall Tirols. Atemberaubendes Gipfelpanorama. 25.05. | Stuiben Sprint: 3,1 km | 450 hm 26.05. | 12K: 12,4 km | 790 hm 26.05. | 33K: 33 km | 2.700 hm Anmeldung: oetztal-trailrunning.at

06. + 07. JULI 2018

Die Challenge: Technisch anspruchsvolle Trails zwischen 2.000 und 3.000 m. Die Chance: Zahlreiche Ötztaler Gletscher hautnah erleben. 06.07. | Top Mountain Run: 12.2 km | 1.280 hm 07.07. | 22K: 22.9 km | 1.915 hm 07.07. | 42K: 42.195 km | 2.785 hm Anmeldung: oetztal-trailrunning.at


REISE / TENERIFFA

nen Lauf hier den ein oder anderen Stein "versetze" und ich als Besucher in gewisser Weise diese Umgebung neu sortiere, finde ich spannend und irgendwie auch philosophisch wertvoll. Nach einem Abstieg, der mich mehr Kraft als der Aufstieg kostet, erreiche ich wieder die Hauptstraße, die durch den Nationalpark führt, und ein älteres Ehepaar findet es sehr spektakulär, dass ich von ganz da oben komme. Sie dachten, dass man da nur mit der Seilbahn hoch könnte und ich sage, dass das auch anders geht, aber anstrengender ist. Die beiden Leute aus Mönchengladbach sind sehr nett, wobei der Mann unverständlicherweise sein Mietauto fotografiert, was mich inmitten dieser prächtigen Landschaft etwas irritiert.

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Sie nehmen mich wie einen Hund auf dem Rücksitz mit zurück nach Granadilla. Ich empfinde das nach 48 km und über 2.800 Hm als riesiges Glück. Die beiden schweigen sich während der Fahrt an, und ich bin zu müde zu reden. Es ist also still. Man kann nicht still genug sein in dieser Umgebung. Auf meiner Chipkarte sind jetzt Hunderte Fotos des Teide, des Nationalparks, von Trails, die sich handbreit durch grüne Pinienwälder schlängeln. Auch nach diesen vier Tagen wüsste ich nicht, was mir Fotos meines Mietwagens bringen könnten - und ich habe wirklich viel darüber nachgedacht. El Hiero, ich komme!


INFOs zu teneriffa Flüge inklusive Hotel mit HP für 7 Tage gibt es bereits ab 299 Euro im Dezember. Wir flogen Teneriffa Süd an und brachten uns im Ort Granadilla ein, der ca. 800 Meter über dem Meer liegt. Vom Flughafen ist er nur 15 Kilometer entfernt. Granadilla ist ein idealer Ort um Trails zu entdecken oder auf komfortablen Strassen dem Teide ein Stück entgegen zu fahren und sich weiter oben im Nationalpark auszutoben.

Ich schau auf mein Display. Ich bin auf 3.500 Hm und inmitten einer unwirklichen Landschaft.


INTERVIEW / LUCY BARTOLOMEW INTERVIEW: CLEMENS NIEDENTHAL

LUCYS LEBEN

Das Leben fühle sich gerade an wie große Ferien. Sagt Lucy Bartholomew. Für die 21-Jährige sind diese großen Ferien vor allem ein langer Lauf. Als Fünftplatzierte beim TDS im Rahmen des diesjährigen Ultra-Trail du Mont-Blanc war die Australierin innerhalb der Redaktion zum ersten Mal aufgefallen. Ihr souveräner Sieg beim Ultra-Trail Cape Town im Dezember war dann das endgültige Ausrufezeichen hinter einer noch jungen Karriere, die eben auch dafür steht: für die Jugend, die plötzlich so selbstverständlich Ultras rennt. Lucy Bartholomew hatte ihren ersten 100er schon mit 16 gerockt. Damals wollte sie einfach was Schönes gemeinsam mit ihrem Vater unternehmen. Ob nun aufgrund dieser Gene oder der jugendlichen Leichtigkeit: Mit Lucy Bartholomew wird auch in dieser Saison zu rechnen sein.CLEMENS

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falt, und zwar in jeder Dimension, die hat mich beinahe schon überfordert.

Lucy Bartholomew, im Dezember hast du den Ultra-Trail Cape Town mit neuem Streckenrekord von 11:21:49 Stunden gewonnen. Einfach ein perfektes Rennen oder schon eine riesengroße Überraschung für dich? Mehr als nur eine riesige Überraschung. Ich hatte mich im Vorfeld des Rennens mehr als einmal gefragt, ob das so eine gute Idee ist, so spät im Jahr noch ein Ultra. Immerhin war das mein fünftes Rennen über 100 oder mehr Kilometer im Jahr 2017. Ich wusste nicht, ob das nochmal gut geht, physisch, aber genauso mental. Schlussendlich bin ich mit so einem Urlaubsgefühl in Kapstadt angekommen. Einfach das Rennen genießen und dann die Saison an einem wunderbaren südafrikanischen Strand abschließen, das war so ungefähr mein Plan. Aber dann war ich da – und die Atmosphäre, die Menschen haben mich unmittelbar gepackt. Plötzlich war ich doch wieder mittendrin im Race-Modus.

Magst du den Rennverlauf für unsere Leser zusammenfassen? Ich denke, da gab es viele Höhepunkte. Gab es auch Downs? Schon die Ausgangssituation war sehr interessant. Ich bin ja noch relativ frisch im internationalen Trail-Geschehen und kannte tatsächlich noch keine der anderen Topathletinnen aus einem direkten Vergleich. Ich habe dann, ohne richtig zu wissen warum, sehr schnell begonnen und mir dann gedacht: einfach so weitermachen. Schließlich kommen die technischen Passagen ja noch früh genug. Ich war mir eigentlich sicher, dass es nur eine Frage der Zeit sein würde, bis sie mich wieder einfangen werden. Robyn Owens war dann nach 50 km tatsächlich an mir dran und hat mich für ein, zwei Kilometer überholt. Aber da habe ich dann gebissen. Ich war schon so weit gekommen, das wollte ich mir nicht mehr nehmen lassen. Was mich rückblickend am meisten gefreut hat: Die ausgesetzten, schwierigen Stücke sind sicher noch nicht meine Stärke, aber sie haben mich nicht mehr aus dem Konzept gebracht.

In deinem Blog hast du den UTCT als „die schönste und abwechslungsreichste Strecke, die ich je gelaufen bin“ bezeichnet. Der Kurs hatte einfach alles. Er war schnell, felsig, sandig, hatte ausgesetzte Passagen, tolle Singletrails und dann wieder Asphalt, auf den ich mich als oft zwangsläufige Straßenläuferin jedes Mal wieder gefreut habe. Dann ständig diese Ausblicke, die Berge, das Meer, die Stadt. Tatsächlich habe ich noch kein Rennen erlebt, das gefühlt so schnell vorübergegangen ist. Ich lebe in Australien im ziemlichen Nirgendwo. Die nächste Stadt, das Meer, die Berge, überall hin sind es zwei bis drei Stunden. Diese Viel-

Immerhin gibt es diese Gemeinsamkeit: Sowohl in Australien als auch Südafrika ist gerade Sommer. Aber das war kein Vorteil für mich, weil ich genauso am Ende einer langen Saison angekommen war. Ich war ja das ganze Jahr unterwegs, in den USA, den Alpen, ich war dort etwa beim TDS in Chamonix am Start. Eine Gemeinsamkeit zwischen Australien und Südafrika gibt es aber: das ähnliche, fast immer sommerliche Klima. Ich kann quasi rund ums Jahr rennen – was gut, aber auch schlecht sein kann.

KLAUS

Nächstes Jahr solltest du im Juni topfit sein. Du startest beim Western States 100. War das wirklich so eine große Überraschung wie uns dein kurzes Facebook-Filmchen glauben lässt? Oh ja. Ich bekomme noch immer Gänsehaut, wenn ich daran denke. Es ist ja ein Losverfahren und ich habe nicht im Traum dran gedacht, dass das gerade bei so einem legendären Rennen beim ersten Mal klappt.

Ohnehin hattest du es erst verspätet mitbekommen. Du warst drei Tage im Outback laufen, ohne Telefon, ohne WIFI. Machst du so etwas öfter, einfach mal hinausfallen aus der Welt? Ach, das klang jetzt nach mehr Abenteuer als es eigentlich war. Ich war mit einer Freundin in einem Retreat und ja, eigentlich wollten wir vor allem laufen. Aber nach der langen Saison blieb es bei Yoga, gutem Essen und einfach entspannter freier Zeit. Tatsächlich war ich aber seit einer Ewigkeit nicht mehr so lange offline. Das ist ja auch zu einem Teil unseres Sports geworden, die Präsenz in den Sozialien Medien gehört längst dazu.

Was vor allem immer selbstverständlicher zum Trailrunning gehört: die Ultra-Distanzen. Warum gehst du so früh schon so weit? Ich bin meinen ersten Hunderter mit 16 Jahren gelaufen. Mein Vater war ein Ultra-Läufer und ich fand es einfach eine gute Idee, dieses Erlebnis, diese Leidenschaft einmal mit ihm zu teilen. Ich hatte echt keine Ahnung, wie sehr das mein Leben verändert würde (lacht). Aber was das Laufen angeht: Ich mag einfach das Laufen. Gib mir eine 5-km-Runde im Park und ich bin ebenfalls selig. Was die Ultradistanzen aber definitiv auszeichnet ist eine mentale Komponente. Manchmal frage ich mich selbst, wieso ich mich darauf schon so jung so gut einlassen konnte.

Tatsächlich kann man momentan feststellen, dass die Topathleten auch auf den Ultra-Distanzen immer jünger werden. Fühlst du dich als Teil einer solchen Bewegung?


PRAXISTEST/ PRODUKTE GELAUFEN

FALKE LONGSLEEVE WARM

CIELE ATHLETICS

Um den richtigen Baselayer für nasskalte bis tiefgefrorene Laufbedingungen hatten wir uns ja bereits im vergangenen Heft gekümmert. Für dieses Langarmshirt der Strumpfexperten aus dem Sauerland wollen wir aber gerne eine Extraschicht einlegen. Denn dieser Baselayer funktioniert. Und das so unaufgeregt und unauffällig, wie wir es von einem guten Baselayer erwarten. Das FalkeShirt sitzt gewohnt körpernah (im Zweifel die größere Größe wählen), verzichtet aber auf spezifische Kompressionselemente. Stattdessen garantieren Stretchelemente die nötige Bewegungsfreiheit. Dank der schlichten Optik funktioniert das zweilagig konstruierte Longsleeve bei positiven Temperaturen unter einem kurzen Shirt. Wird es kälter, beginnt mit ihm der Zwiebellook, zumal es auch für große Läufer stets lang genug ist: Nichts kann herausrutschen. Der Griff ist, zumal für ein rein synthetisches Teil, weich, und der Tragekomfort, nun ja, natürlich. Auch gut: die allenfalls dezente Geruchsbildung. Einzig bei der Trocknung sollte man keine Wunderdinge erwarten. Es gibt zudem eine noch dickere Ausführung (Maximum Warm), die wir aber eher auf der Skipiste denn der Laufstrecke sehen. Wir haben jedenfalls nicht gefroren.

Eigentlich stehen auf dieser Seite durchaus auch kritisch grundierte Produkttests. Aber diesen hier nehmen wir auf unsere Kappe: Es ist eine Liebeserklärung an eine kleine Company aus Montreal und ihr (eigentlich) einziges Produkt: die Laufkappen von Ciele Athletics. Keine mesh-rückwandigen, breitschildrigen Truckerkappen, keine Bikecaps (nichts gegen Bikecaps!) – sondern so eigenständig wie unaufgeregt designte Laufkappen, die in zwei, drei perfekt sitzenden Grundmodellen (die „five piece“ ist unser Favorit) einer einfachen Philosophie folgen: Sie sollen Laufkappen sein, die eben einer einfachen Philosophie gefolgt sind. Klar, Instagram und der ganze Hype haben das schon gut hinbekommen mit der Aufmerksamkeit, die Ciele gerade bekommt. Aber das mit den Styles, den korrelierenden Farben und überhaupt diesen Farben kriegen die Frankokanadier schon ziemlich fabelhaft hin. Warum es die Kappen noch nicht in deutschsprachigen Laufläden gibt? Einfach erfolgreich nach ihnen googeln. Auch der Direktversand aus Kanada (30 bis 35 Euro pro Kappe) klappt reibungslos und schnell. Ach ja, neuerdings macht Ciele auch Socken und Strickmützen, aber die nehmen wir nicht auf unsere Kappe.

Preis: 54,90 Euro www.falke.com

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www.cieleathletics.com

STANCE RUNNING SOCKS Ich weiß nicht, woher plötzlich diese Stance-Socke kam. In meiner Welt war eine halbe Ewigkeit diese möglichst unter dem Knöchel endende Racesocke das A und O, aber dann kam der Radrennsport mit Lance Armstrong und der trug die Socke bis hinauf ans Schienbein. Zuerst sah das unmöglich und ungewohnt beschissen aus. Dann war es irgendwann „state of style“ und irgendwann bog Tony Krupicka in diesen Socken von STANCE ums Eck und ich war verloren. Stance sind ein Trupp aus Punks und Poeten, die wilde Bilder auf Socken weben und drucken und dabei aus Socken eben mehr machen als sie sind. Stopp! Socken sind für Läufer fast alles! Schlechte Socken haben schon ganze Läufe ruiniert. Um bei Stance zu bleiben – die haben in ihrer Produktpalette spezielle Laufsocken (in vier Höhen) und die sind weit mehr als Modestückchen. Ich trug insgesamt zwei Paar beim Transalpine Run und lief mir nicht eine Blase darin. Später, im Herbst, trug ich sie bei einigen langen und alpinen Trails und war ebenso glücklich damit. Dass nun eine Laufsocke irgendwie mehr ist als ein Stück Stoff, das funktionieren muss, gefällt mir gut. Die Socke als Kunstobjekt ist wohl voll mein Ding. Was die Qualität angeht: Die Dinger sind robust, und auch nach etlichen Maschinengängen hat sich an Form, Farbe und Optik fast nichts geändert. Preis: 23 Euro www.stance.com


TRAIL MAGAZIN AIGNERSTR.43, 81541 MÜNCHEN, TELEFON 089/ 96 99 04 17 REDAKTION@TRAIL-MAGAZIN.DE ABO@TRAIL-MAGAZIN.DE CHEFREDAKTEUR & HERAUSGEBER

Denis Wischniewski REDAKTIONSASSISTENZ

Alexandra Steiner ART DIREKTION & LAYOUT

COMPRESSPORT HURRICANE JACKET

Denis Wischniewski STÄNDIGE MITARBEIT REDAKTION

Clemens Niedenthal

Compressport verstehen es, dass ein Läufer in ihren Klamotten schnell aussieht. Ob er das dann auch wirklich ist, bleibt eine vollkommen andere Frage und dennoch – die figurbetonten Bekleidungsstücke sind meist leicht und im Detail innovativ. So ist das auch bei dieser Windjacke, die sich HURRICANE JACKET nennt. Sie ist auffällig eng geschnitten und in Grösse Large für mich als sehr typischen Large-Träger irgendwie zu schmal. Ich bin 189 cm gross, wiege 81 Kilogramm und fühle mich in ihr "pellwurs-

Michael Arend, Dr. Torsten Niecke, Thomas Bohne MITARBEITER DIESER AUSGABE

Carsten Brake, Carsten Drilling, Damien Hall FOTOGRAFIE

Clemens Niedenthal, Harald Wisthaler, Philipp Reiter, Richard Bull, Damien Rosso, Alexis Berg, Guillem Casanova, Hendrik Aufmolk, Lloyd Belcher, Ian Corless, Jordi Saragossa, TITELBILD

tig". Nun gut. Ich bräuchte hier ganz klar XL, denn die Jacke ist

Michael Müller

ohne jeden Zweifel toll! Ich mag den dünnen Stoff, den Rückteil aus

TRAIL MAGAZIN erscheint im Trail-Magazin-Verlag

einem luftdurchlässigen, weichen Meshmaterial und das selbe Material an den Armabschlüssen. Schweiss weicht hier effektiv oder wird aufgesaugt. Bislang kannte ich dieses Modell als Windjacke mit Kapuze. Die Kapuze vermisse ich zwar, aber das neue Material ist nun bedeutend atmungsaktiver als beim Vorgänger. Die Winddichtigkeit scheint mir ebenso etwas ausgeprägter zu sein. Störend und gar unnötig ist hier der grobe Compressport Aufdruck am Oberarm. Nicht elegant. Der Kragen und seine Konstruktion ist hingegen schön gelöst. Fazit: Eine superleichter Windbreaker für Athleten. Wir warten gespannt auf die wasserdichte Lösung von Compressport. Da soll was

ABOSERVICE

abo@trail-magazin.de VERTRIEB

MZV - Moderner Zeitschriften Vertrieb GmbH & Co. KG Ohmstraße 1, 85716 Unterschleißheim DRUCK

Bechtle Druck&Service Zeppelinstraße 116 73730 Esslingen Alle Rechte der Inhalte liegen bei TRAIL Magazin, Denis Wischniewski. Nachdruck nur auf Anfrage!

kommen! www.compressport.de Preis: 139 Euro, 95 Gramm (Large)

VORSCHAU

NÄCHSTE AUSGABE Am 23. März erscheint die nächste Ausgabe des TRAIL Magazins. Dann heißt es wieder 110 % TRAILRUNNING: - Gelaufen: Trailschuhe - Trainingsserie 2/3 - Getestet: Wetterschutzjacken


FUTURE AT PL AY S/LAB haben wir aus zwei Gründen aufgebaut: Spieltrieb und Fortschritt. In unserem Design Center in Annecy haben wir eng mit Trailrunning-Champion Francois d’Haene zusammengearbeitet, um den S/LAB Sense Ultra 2 zu entwickeln. Das Ergebnis ist ein Wettkampfschuh für Ultra-Distanzen, der die Sensifit Konstruktion mit unserer Contagrip® Außensohle kombiniert. Dieser Aufbau sorgt für ein gleichmäßiges, spielerisches Laufgefühl und macht Siegen zum Kinderspiel. Wir formen die Zukunft, indem wir uns von unserem Spieltrieb inspirieren lassen. Das ist das S/LAB.

S-LAB PRO FACHHANDELSPARTNER — SCHUHDEALER FRANK MÜLLER Niederlagstraße 8, 01589 Riesa, schuhdealer.de | LAUFLADEN ENDSPURT Rosental 5, 32756 Detmold, detmold.laufexperten.de | WAT LÄUFT Hüllerstr. 1a, 44866 Bochum, wat-laeuft.de | 7G RUNERGY Bahnhofstr. 6, 53604 Bad Honnef, 7g-runergy.de | PETERS SPORT TEAM Dreibornerstr. 34, 53937 Schleiden, peterssportteam.de | ENGELHORN SPORTS N5 6+7, 68161 Mannheim, engelhorn.de | AR SPORT PERFORMANCE Pleidelsheimer Str. 19, 74321, Bietigheim-Bissingen, ar-sport.de | LANDAU RUNNING COMPANY Kronstraße 45, 76829, Landau, landaurunning.de | LAUF-BAR Am Münchner Tor 1, 80805 München, lauf-bar.de | SPORT CONRAD Bahnhofstraße 20, 82377 Penzberg, sport-conrad.com | LAUFSPORT TASSANI Salzstraße 14, 83451 Piding, laufsport-tassani.de | SCHUH + SPORT GERLSPECK Untere Hauptstr. 1, 85354 Freising | LAUFSTORE GÖGGINGEN Wellenburgerstr. 1, 86199 Augsburg, foerg.de | SPORT FÖRG FRIEDBERG Hans-Seemüller-Str. 3, 86316 Friedberg, foerg.de | NTC Nebelhornstr. 67e, 87561 Oberstdorf, ntc-oberstdorf.de | SPORT CONRAD Chamonixstraße 3-9, 82467 Garmisch, sport-conrad.com | BERGZEIT Am Eisweiher 2, 83703 Gmund am Tegernsee, bergzeit.de | SPORT LUCK Crawinkler Str. 1, 98559 Oberhof, sportluck.de


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