TRAIL 5/2017: eine Vorschau

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TRAIL MAGAZIN

TRAILRUN-WM IN ITALIEN / PORTUGAL IN 8 ETAPPEN / TEST: OUTFITS

DAS LAUFMAGAZIN NR.1 F Ü R T R A I L R U N N E R

5

DEUTSCHLAND ¤ 4,50 ÖSTERREICH ¤ 5,20 SCHWEIZ SFR 8,80 LUXEMBURG ¤ 5,30 ITALIEN ¤ 6,10 SPANIEN ¤ 6,10 FRANKREICH ¤ 6,10

WWW.TRAIL-MAGAZIN.DE

2017 September/Oktober

ULTRATRAIL DIE BESTEN TIPPS FÜR LANGE STRECKEN LAUFRUCKSÄCKE

WALES

ÜBER DEN RÜCKEN EINES DRACHEN

7 TRAILS, DIE DEIN LEBEN VERÄNDERN!

5 BIS 25 LITER: FÜR LANGE TRAILS, TAGESAUSFLÜGE UND WETTKÄMPFE

TRAINING

TEIL 1 - HITZE: SO BEREITEST DU DICH AUF SPEZIELLE WETTKÄMPFE VOR UND KOMMST DURCH!

Der Sommer ruft!

BERLIN TOP-TRAILS IN DER HAUPTSTADT

Alpine Trails &

Höhenwege


NEXT DEPARTURE: FRANKFURT, OCTOBER 29 BOOK YOUR FLIGHT NOW


Story Nummer 1 Es reicht jetzt aber wirklich. Wenn es darum geht zu laufen, dann geht es zunächst um diesen ersten Schritt, rauszugehen. Dann zu versuchen, eine Routine zu bekommen und ein echter Läufer zu werden, der sein Laufen in den Alltag integriert. Wer dann regelmäßig läuft, tut sich was Gutes. Das ist belegt, das ist bewiesen. In erster Linie kann man also, eigentlich, nie zu viel laufen. Nein. Meist ist es zu wenig. Und dennoch gibt es unter den beherzten Trailrunnern, diese sogenannten ambitionierten Typen, die Wettkampfläufer, oft die, die ihre Gene und Ursprünge im Straßenoder Bahnlauf haben. Es sind die, die es gewohnt sind, dass man jedes Wochenende oder zumindest alle 14 Tage oder drei Wochen am Start eines Rennens steht. Von diesen Ambitionierten laufen jetzt viele Trails, oft sogar Ultratrails, und sie tragen ihre Mentalität, ihren Stil mit ins Gelände. Das macht Spaß, denn es sind schnelle Leute, die dafür sorgen, dass Streckenrekorde fallen, Wettkämpfer spannenden Duellen an der Spitze des Feldes unterliegen und alles auf dem Trail etwas dynamischer und jünger wird. Gefällt gut! Wir müssen trotzdem drüber reden. Hier und jetzt. Alles geht nicht. Und wenn doch, dann oft nur halb oder eben irgendwann gar nicht mehr. Nein, man kann keine 15 Ultratrails im Jahr laufen. Oder man kann natürlich schon - aber es wird sich rächen, denn Körper und Geist holen sich zurück, was man ihnen nimmt. Wir haben das Gefühl, dass die Sozialen Medien den Druck vor allem auch auf Wettkampfläufer, auf junge Läufer erhöhen. Kein Rennen auslassen, keine Einladung ausschlagen und ein bisschen alles leben und laufen, was gerade geht. Bei Kilian geht das gut, bei Mike Wardian auch. Bei ganz vielen ohne Namen aber nicht. Da sind einige auf der Strecke geblieben, die kaum länger als drei Jahre Trailrunner waren. Die meisten davon kennen wir nicht. Das ist sehr schade. Unserem Sport fehlen Trainer, die Alten mit einer Stimme, die wirkt. Es gibt nur noch Ja oder Enthaltungen. Wir brauchen mehr Nein und Tipps, die unpopulär sind.

EDITORIAL Stress ist etwas Hässliches. Im Beruf kommt das öfter mal vor. Und die Lebenspartner und Verwandten, die Freunde und die, die sich dafür halten, die machen einem Stress und Druck. Es geht um Erwartungen, die man erfüllen muss, um Dinge, die man leisten sollte, damit am Ende alle zufrieden sind. Und dann ... Und dann gehen wir laufen. Raus. Auf den Trail. In die Berge. Klar, das tut gut - und der Druck? Pfffffffff... geht weg. Ist heutzutage aber auch nicht mehr so einfach. Dieses Rezept "Stress! Okay. Ich geh laufen." klappt nicht mehr so effektiv wie früher. Was ist los? Klar, da rennt Kilian Jornet gefolgt von seinem GoPro-bekopften Kameramann Seb Montaz einen Klettersteig hinab, in einem Tempo, das manch einer auf einer Stadionrunde nicht hält. Das sieht so lässig und locker aus, und selbst fragt man sich bei diesen Bildern, wie es wohl bei einem selbst aussehen könnte. Keine Frage – diese Bilder des besten Trailrunners der Welt motivieren und regen an, aber sie nehmen einem auch viel. Sie machen irgendwie auch Stress. Trailrunning im Jahr 2017 ist eine hochkomplexe Angelegenheit geworden. Würde man sich jeglicher Berichterstattung, jeglichen Social-Media-Plattformen und letztlich auch unserem Magazin entziehen, wäre man vielleicht völlig unbelastet und frei. Nein, man muss wohl lernen damit umzugehen, dass es immer noch was Krasseres gibt, dass Leute genau dann Bestzeiten laufen und schöne Rennen finishen, wenn man selbst faul auf der Couch liegt oder verletzt ist. Die Sache mit Kilian stecken wir übrigens weg. Der Junge und auch sein Kameramann sind aus einer anderen Welt. Es muss der Planet ‚Trailrunning’ sein. Wir bleiben auf der Erde! Euer Denis Wischniewski, Herausgeber TRAIL

Trail Magazin Herausgeber Denis will künftig auf der Erde bleiben und neben unbelasteten langen Läufen auch auf der Couch rumgammeln.


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INHALT

5/2017

06 FOTOSTORY: Berghaus Dragon´s Back Race Unser Autor Carsten Drilling wagte sich zu einem Etappenlauf nach Wales und erlebte das Finish seines Lebens.

18 NEWS/JOURNAL: Messenews, WM und die Kolumne Alles über die Welt des Trails in kurzen Meldungen. Vier Rennen, die kommen; Dinge die man haben will; OMM am Achensee

26 WETTKÄMPFE: 7 Rennen, die dein Leben verändern Marathon Des Sables, Montane Yukon Arctic Ultra, Elbrus Skyrace, ...

28 MAXI-RACE: Die große Schleife um einen See Jens Nähler über seinen ersten Ultratrail im Herzen des Sports

34 8 LAUFRUCKSÄCKE im Praxistest Aktuelle Laufrucksäcke im Test. Von 5 bis 25 Liter Volumen. Salomon, OMM, Mammut, Ultimate Direction, Montane, Camelbak,...

40 TRAINING: Wie man mit Hitze umgeht Unser Trainingsexperte Michael Arend lief selbst mehrmals den Transvulcania bei hohen Temperaturen und gibt Tipps.

46 6 STÖCKE im Praxistest

76

Im Interview RYAN SANDES

Für alle langen und steilen Angelegenheiten läuft es sich mit Stöcken einfach besser. Wir haben sechs ausgesucht.

47 REPORT: Portugal in einer Woche Unsere Autorin Antonia Rick wusste nicht, worauf sie sich einließ – am Ende hatte sie 320 km in ihren langen Beinen.

52 REPORT: Die Mitte der Republik Die Rhön versteckt sich genau in der Mitte Deutschlands und könnte mit ihren Trails eigentlich richtig angeben.

58 REVIERGUIDE: Berlin, ick renn bei dir Wir waren wieder mal in Berlin und mussten feststellen: Es ist jedes Mal komplett anders.

82 TRAILRAID: Bad Reichenhall Philipp Reiter lud zu sich nach Hause ein, und eine ganze Menge Leute lernten nicht nur seine Strecken kennen ...

86 REPORT: Trail-Festival Lichtenstein Drei Tage laufen, campen und den Sport abfeiern. In Lichtenstein verbindet sich der Geist mit dem Körper, wenn am letzten Tag der härteste Trailmarathon auf die Teilnehmer wartet.

RUBRIKEN / STANDARDS 03 18 66 98 97

Inhalt Journal Events, Rennen im Rückblick Trailgericht Impressum

52

In der Rhön MIT MATTHIAS KRAH

28

In Frankreich BEIM MAXI-RACE

34

Am testen Mit Laufrucksäcken und Stöcken


FOTOSTORY / BERGHAUS DRAGON´S BACK RACE TEXT: GUILLEM CASANOVA BOSCH

team work

315 KM DER LÄNGE NACH DURCH WALES. MAN SAGT, ES WÄRE DAS HÄRTESTE DER ETAPPENRENNEN IN BERGEN. UNSER AUTOR CARSTEN DRILLING WOLLTE ES WISSEN UND SCHLUG SICH FÜNF TAGE DURCH HEISSE TAGE UND KALTE NÄCHTE.

6 / 7 TRAIL MAGAZIN



JOURNAL52017

Foto: Roberto de Pellegrin

EVENT

DIE SPITZE IST ÜBER DEN BERG Seit ein, zwei Jahren gibt es im Trailrunning eine Weltmeisterschaft, die diesen Namen verdient. Im Juni wurde in der Toskana um die Titel gerannt.

Auch im Trailrunning gibt es also eine Weltmeisterschaft. Das ist legitim. Die hier und da umstrittene ITRA (International Trail Running Association) richtet dieses Rennen inzwischen gemeinsam mit der IAU (International Association of Ultra-Runners) aus. Letztere hatte, mit Unterbrechungen wie mit schwankender Qualität, bereits seit 2007 Meisterschaften im Ultratrail ausgerichtet. Mal waren die Strecken kaum technisch oder es fehlte an Höhenmetern. Mal fehlten große oder zumindest ganz große Namen im Starterfeld. Spätestens mit den vergangenen beiden Austragungen hat sich die Qualität dieser Meisterschaft indes enorm gesteigert und so standen in diesem Jahr mitunter die weltbesten Trailrunner am Start des 49 km langen Rennens, diesmal ausgetragen in Italien, auf Trails der Toskana, genau gesagt im Ort Badia Prataglia. Sollte man sich notieren, falls man mal wieder ein feines, trailbares Revier für den Urlaub sucht.

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Es wurde ein schneller Kurs, der dennoch seine Gesamtdistanz mit 3.000 Hm verziert. Die starken Trail-Nationen, USA, Frankreich und Italien, waren mal wieder klare Favoriten im Kampf um Titel und Medaillen. Aber das vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) in der Person von Nationaltrainer Jens Lukas nominierte Team sollte auch diesmal zeigen, dass es auf schnellen Strecken für Überraschungen gut sein kann. In den Vorjahren waren es Matthias Dippacher und Flo Neuschwander, die sich mit Edelmetall um den Hals bei Weltmeisterschaften im Nationaltrikot verewigten. Auch diesmal nominierte Lukas das richtige Team, wenngleich es keine Medaillen für Deutschland geben sollte – für zwei Ausrufezeichen reichte es. Im Titelkampf der Damen gab es einen Doppelsieg für Frankreich. Adeline Roche gewann nur wenige Sekunden vor ihrer Kollegin Amendine Ferrato.


Foto: Jordi Saragossa

richtig international, richtig spitzensport ... ... war die Weltmeisterschaft allemal. Die Toskana bot landschaftlich und topografisch beste Bedingungen, um am Ende verdiente Titelträger zu küren. Luis Alberto Hernando verteidigte seine Erfolg aus dem Vorjahr und die Deutschen Elisabeth Fladerer und Janosch Kowalczyk liefen fast lässig in die Weltspitze hinein.

Bronze ging sehr versöhnlich an Silvia Rampazzo, die damit für das austragende Land einen großen Triumph feiern durfte. Aus deutscher Sicht sorgte Elisabeth Fladerer für glückliche Gesichter. Die Siegerin des LichtensteinMarathon und Trail du Petit Ballon wurde am Ende in einer tollen Zeit Elfte im Feld der internationalen Elite. Und lag dabei nur 9 Minuten hinter der vielleicht aktuell vielseitigsten und erfolgreichsten Trail-Athletin, der neuen Weltmeisterin Nathalie Mauclair. Wir sind sehr gespannt, wie sich die Karriere der erst erst 22 Jahre jungen Elisabeth Fladerer in den kommenden Jahren im Gelände entwickelt. Das Rennen der Herren war geprägt vom wiederholten, von vielen erwarteten Erfolg des Luis Alberto Hernando. Der Spanier lief gewohnt top vorbereitet ein fast perfektes Rennen, ließ zunächst – und sichtlich unbeeindruckt – den jungen US-Amerikaner Andi Wacker vorweglaufen, um diesen schließlich zusammen mit dem späteren Bronzesieger Cedric Felureton einzusammeln. Je länger das Rennen, desto deutlicher kristallisierte sich die Form Hernandos heraus, er siegte letztlich mit rund einer Minute Vorsprung vor Routinier Cristofer Clemente aus Frankreich. Abseits der Podestränge lief der deutsche Janosch Kowalczk, eben noch der Sieger beim Lichtenstein Trail-Marathon, das Rennen seines Lebens und verfehlte einen Platz in den

Top Ten als Elfter nur denkbar knapp. Der bescheidene junge Mann aus Leonberg, der sich die Berge zum Training meist erst mit dem Auto erreisen muss, teilte sich die Distanz gut ein und wurde belohnt. Wir haben es auch im Vorfeld dieser WM wieder notiert: Weltmeisterschaften in den Händen der Verbände bleiben zumindest diskussionswürdig. Sollte Trailrunning eine WM haben? Bieten nicht die großen, technisch und athletisch anspruchsvollen Rennen, allen voran der UTMB und die Transvulcania, das eigentliche Kräftemessen der Trail-Elite? Wir finden dennoch, dass unser Sport Weltmeisterschaften verträgt und dass diese momentan auf einem guten Weg sind. Auch, weil die Hersteller „ihre“ Athleten inzwischen auch zur WM schicken. Und: Wieso eigentlich zwingend über die Ultradistanz? Wieso keine Kurzdistanz? Wieso keine Titel für Junioren oder die U21? Die Zukunft des Sports sollte auch bei den großen Titelkämpfen in der Vielfalt der Distanzen liegen. Eine Zukunft dieses Sports liegt definitiv im Kräftemessen der Schnellen und Schnellsten. Platz für FKT-Projekte, fürs lässigen Rumgerenne unter Freunden, für den Breitensport und die Auszeit in den Bergen findet sich – auch in diesem Magazin – auch dann noch genug.


JOURNAL52017 MIT ANDREA AGAIN

Wenn eine der weltbesten Ultratrail-Läuferinnen ruft, dann wollen alle mit ihr mit –hinauf und wieder hinab. Beim zweiten Eiger Ultratrail Camp mit Andrea Huser konnte man sogar mit ihr Schritt halten.

Andrea Huser war überrascht. Die frisch gekürte Siegerin des Eiger Ultratrail war bereits zum zweiten Mal infolge, mit Gewinnern unserer Verlosung in Kooperation mit Mammut, bei einem Trainingscamp dabei. "Ich bin einfach immer wieder überrascht, wie sehr mich die Leute für meine Leistungen bewundern und dass sie gerne mit mir laufen möchten! Das freut mich sehr und es erdet mich auch. Es ist gut für mich zu sehen, wie Hobbyläufer mit diesem Sport umgehen, wie sie ihn genießen, denn für mich als Wettkampf-Sportlerin ist es oft auch Arbeit!" Grindelwald war wiederum Ausgangspunkt der Touren mit Andrea und es war neben all der Anstrengung, mit ihr Schritt zu halten, meist die pure Freude. Die bunt gemischte Gruppe erlebte die Trails der Originalstrecken des Eiger Ultra Trails, sammelte viele Höhenmeter und hatte am Abend viel Zeit für gemeinsame Gespräche. Andrea erzählte aus ihrem bewegten Sportlerleben, von all den internationalen Ultratrails auf La Réunion, um den Mont Blanc und auf der Ultra Trail World Tour. Eliteläuferinnen wie Andrea Huser braucht unsere Szene, Leute, die ihr Wissen weitergeben, die andere an ihren Abenteuern teilhaben lassen und damit anstecken und motivieren. Wir freuen uns sehr, wenn auch 2018 dieses Camp wieder in die Verlosung geht. www.mammut.ch, www.eigerultra.ch

BÖTTGER UND ZECHMEISTER SIEGEN!

Andorra, Andorra, was für ein Land. Manche denken an Duty-free-Shops direkt hinter der Grenze, aber die 468 km² bieten weit mehr: nämlich 468 km² Gebirge. Es ist ein Sportland, Sportanlagen gibt es Überall, nicht nur für Fußball, sondern für Bergsport! Also ein Traumland für Trailrunner! Bei Vollmond in der zweiten Juni- oder ersten Julihälfte gibt es hier ein riesiges Trailrunfest – der Andorra Ultra Trail. Für fünf Tage lebt das Bergdorf Ordino voll und ganz für seine Trailrunner, sechs Wettkampfdistanzen, 3000 Läufer die alle in Ordino starten und wenn alles glatt läuft, dort auch finishen. Weltbekannt ist die Ronda dels Cims mit ihren 170 km und 13.500 Hm. Dabei geht es einmal rund ums Land. Eine wahrhaftig traumhafte Strecke, die alles bietet: Wald, Geröll, Wiesen, Felsen, Kletterpassagen, wunderschöne Ausblicke, eine perfekte Markierung und Verpflegungsstellen vom Feinsten, tolle Menschen unterwegs, meistens Sonne und garantiert Vollmond, aber auch Regen, Hagel, Gewitter … Neben der „Königstrecke“ werden weitere anspruchsvolle Strecken angeboten: Euforia (233 km/20.000 Hm), Mitic (112 km/9.700 Hm), Celestrail (83 km/5.000 Hm), Marato (42km/3.000 Hm) und Solidaritrail (10km/750 Hm). Sieger der Ronda wude der Franzose Antoine Guillon, dessen Ziel es übrigens ist zehnmal in Folge bei der Diagonale des Fous in den Top 4 zu landen. Katrin, unser Nordlicht im Team Trail Magazin, finishte den Mitic erfolgreich als fünfte Frau. Die Deutschen Julia Böttger und Tom Zechmeister schafften es beim diesjährigen Andorra Ultra Trail Vallnord auf das Siegerpodest. Sie gewannen das EUFÒRIA über 233 km in der gemischten Kategorie (Mann und Frau im Team) mit einer Siegerzeit von 86 Stunden und 27 Minuten.

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DES KAISERS KRONE

Für einen Startplatz mussten die maximal 50 Teilnehmer zunächst die Tour de Tirol (Söller 10er, 23 K Pölven Trail und Kaisermarathon) unter 9 Stunden finishen. Damit war garantiert, dass jeder die nötige Fitness besitzt. „Ich habe noch nie eine so tolle Strecke erlebt“, sagte die Gewinnerin Simone Ladenberger aus Deutschland. „Aber sie ist auch brutal. Glücklicherweise kannte ich sie von mehreren Urlauben.“ Der Gewinner bei den Herren, der Engländer Paul Doyle, pflichtete ihr bei und freute sich über den „Crazy course“!

Foto:Heinz Ritschard

Manche Dinge muss man einfach gemacht haben. Mit dem Kaiserkrone JOLsport EliteRun kommt ein neues Highlight dazu.

Scheffau am Wilden Kaiser, dahinter die mächtigen Felswände des Kaisergebirges. An ihnen erfolgten wegweisende alpine Erstbesteigungen, und dank des Bergdoktors kennt sie jeder aus dem Fernsehen. Weshalb es in dieser für Trailrunning prädestinier-

ten Destination bis dato kein Event gegeben hat, ist deshalb eine gute Frage. Bereits die Ausschreibung kündigte eine interessante Strecke über 58 km und 3.500 Hm an. Nach dem Start geht es zum Hintersteiner See.

Mit seinem türkisblauen Wasser ist er der sauberste Naturbadesee Tirols. Über den Bettlersteig, einem traumhaften Trail, kommt man ins Kaiser- und damit schönste Tal Österreichs und weiter über Bärenbad hinauf zum Stripsenjoch. Starkes Teilnehmerfeld

Alpin und beeindruckend Damit meinte er vor allem den Jubiläumssteig. Über einen Kilometer führt er seilversichert, über Leitern, Klammen, einen Eisensteg und einen Durchschlupf durch die wild zerklüfteten und steil abfallenden Dolomitfelsen. Für die perfekte Premiere trugen auch die an neuralgischen Punkten positionierte Bergwacht und die Kombination aus top Markierung und Live-Tracking bei. Fazit: sich vom 6. bis 8. Oktober bei der Tour de Tirol qualifizieren und nächsten Juli am Start stehen.

RACE/EVENT

4 KOMMENDE TRAIL-RENNEN. DIE SAISON AUF IHREM GIPFEL ...

Ultra trail du Mont blanc

gore tex transalpine run

TRAILS 4 GERMANY landau

heidelberg trail marathon

Das größte Rennen seiner Art nähert sich und wird diesmal zum ultimativen Kampf der Giganten, denn noch nie war die Spitze so dicht besetzt. Um den Sieg des UTMB streiten sich Jim Walmsley, Kilian Jornet, François D´haene und Xavier Thevenard. 27. August 2017 www.utmbmontblanc.com

Lang und hart und fantastisch asphaltlos. Zwei verschiedene Strecken über 36 oder 45 km mit 3.000 bzw. 1.900 Hm, und das Ganze im schönen Südtirol rund um das Rosengarten-Massiv. Ein Traumtrail im Herzen des UNESCO Weltnaturerbes. 8. Juli 2017 www.skymarathontiers.it

Endlich hat die Crew um Christian Beck von der Landau Running Company ihr eigenes Rennen – wurde ja auch Zeit. Wir kennen die verschlungenen Wurzeltrails der Südpfalz von diversen Revierguides und erklären diesen Lauf der neuen Trails4GermanySerie zum Pflichtermin. 23. September 2017 www.trails4germany.com

Ist das nun schon ein Trailrennen? Oder noch ein Landschaftsmarathon? Egal, denn der Lauf in diesen Hängen des südlichsten Odenwalds hat beide Qualitäten. Wir finden: Diese 42 km mit 1.500 Hm sind ein guter Kompromiss für TrailmarathonNovizen. 8. Oktober 2017 www.trailmarathon-heidelberg.de


TEST / LAUFRUCKSÄCKE

Wer heute an einen Laufrucksack denkt, muss sich schon weit von dem entfernen was vor Jahren noch Wanderer auf dem Rücken trugen, denn Trailläufer wollen es wie bei allen Ausrüstungsgegenständen leicht, bequem und möglichst unauffällig minimalistsich. In unserer Auswahl befinden sich Modelle verschiedener Volumen für kurze Trainingsläufe, Wettkämpfe bis hin zur Mehrtagestour.

PACK TRÄGT SICH UND VERTRÄGT SICH

TEXT: DENIS WISCHNIEWSKI FOTO: ROBERTO DE PELLEGRIN

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TRAINING/ SERIE "EXTREME"

TEXT: MICHAEL AREND

FOTOS: GRAEME MURRAY, MOHAMED AHSAN, MARCELO MARAGNI

Hitzeadaption – Wie bereite ich mich am besten auf Rennen in großer Hitze vor? Wir Trailrunner sind auf der ständigen Suche. Auf der Suche nach der nächsten Herausforderung, des perfekten Trails und manchmal auf der Suche nach unserer Form. Angetrieben von den höchsten Bergen, der unberührten Rauheit und Schönheit der Natur. Doch die Unberührtheit verlangt ihren Preis. Sie verlangt Schweiß und manchmal Schmerz. Und je unberührter und faszinierender die Natur sich präsentiert, desto mehr wirft sie uns entgegen: große Höhen, eisige Gletscher, heiße Vulkanlandschaft, Wind, Sonne und Schnee. Und wir stellen uns dem entgegen, um den Moment zu fühlen und nur für einen Augenblick eins zu sein mit ihr. In den nächsten drei Artikeln geht es genau darum: Um Hit40 / 41 TRAIL MAGAZIN

ze, um große Höhen und um Kälte und darum, wie wir uns als Läufer optimal auf Läufe in diesen extremen Bedingungen vorbereiten können. Wenn es im März zum ersten Mal über 7 °C warm wird, dann ist die Zeit endlich gekommen wieder in kurzen Sachen zu laufen, wogegen im Sommer bei 15 °C auch gerne mal das Stirnband rausgeholt wird. Alles also nur Gewöhnungssache? Ja, tatsächlich, der Mensch kann sich enorm gut an Hitze anpassen. Bei großer Kälte oder großer Höhe braucht er deutlich länger, um sich dann nicht mal richtig gut zu adaptieren. Andere Tiere haben es da deutlich schwerer, und der ein oder andere wird vielleicht an unsere Vorfahren denken, die auch durch


MIT DER HITZE FREUNDSCHAFT SCHLIESSEN

Hetzjagden in großer Hitze Beute gemacht haben. Was haben wir also, was andere Tiere nicht haben? Die Antwort ist: Schweißdrüsen und zwar zwischen 100 und 600 pro cm², mit Klingt hart undzwischen für Ausdauerläufer denen wir beim Laufen 1l und 3,5l Schweiß pro Stunde produzieren und so ca. 80%Krafttraining der Gesamtabwärme total sinnbefreit, aber mit des Körpers erzeugen. Die restlichen 20% verteilen sich auf Abstrahgeringeren Gewichten bringt tatsächlich lung, externe (z. B. Eis im Nacken) oder interne (z. B. Trinken) so gut wie nichts für die Leistung, egal Abkühlung und Atmung. aufdass welcher Distanz. genau da ansetzt, Völlig klar also, eine Hitzeadaption beim Schweiß. 70% der in den Muskelzellen erzeugten Energie geht als Wärme verloren. Schweiß verbraucht diese überschüssige Wärmeenergie, wenn er seinen Aggregatszustand von flüssig auf gasförmig ändert, er also verdunstet. Allein der

nasse Schweiß auf der Haut bringt uns noch keine Kühlung. Je heißer es ist, desto mehr Schweiß verdunstet auch und folglich kann auch mehr Schweiß „verbraucht“ werden. Wenn wir uns also an Hitze gewöhnt haben, dann schwitzen wir früher und auch stärker. Die immer mal wieder gehörte Aussage: Wer sich an die Hitze gewöhnt, schwitzt weniger oder muss weniger trinken, ist also falsch. Im Gegenteil, wer sich an die Hitze gewöhnt hat, der sollte mehr trinken. Dies hat neben eben genanntem Grund noch zwei weitere. Zum einen ist der Schweiß bei adaptierten Sportlern dünner, enthält also weniger Mineralien (ca. 55%). Dadurch können wir mehr Wasser pro Stunde aufnehmen (zwischen 600ml und 1l), da die verbleibenden Mineralien das Wasser besser im Körper


REPORT / PORTUGAL TEXT: ANTONIA RICK FOTOS: INGER DIEDERICH

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EINE LANDLÄUFIGE MEINUNG

Vier Freunde machen sich auf den Weg. 322 km und 9.500 Hm, einmal quer durch die portugiesische Algarve. Über den Frust, die Lust und das Glück, sich eine andere Welt so ganz und gar zu erlaufen


TRAIL WEEKEND / RHÖN die Moderne. Nachdem seine Schließung bereits beschlossen war, suchen Gemeinde, Region und der Rhönverein nun nach einer gemeinsamen Lösung. Wäre auch zu schade um dieses liebenswerte Stück wortwörtlich unverbauter Hüttenromantik. Wir suchen dennoch das Weite. Dieser Downhill ist einfach zu schön. Nach einigen Stufen kippt er in eine Wurzelfahrt, schlängelt sich später durch eine kniehohe Wiese, um bald wieder im Wald zu verschwinden. Aus Schritten werden Sprünge. Einer vorneweg und zwei andere hinterher. Am Fuldaer Haus (und seinem Hausberg, der Maulkuppe) kommen wir noch vorbei. Und schnell noch über den Weiherberg, an der Enzianhütte, die sogar dem Deutschen Alpenverein gehört. Also müssen wir bleiben, für ein Bier und eine kurze Conclusio: Rennen in der Rhön gleicht einer Perlenkette, nonchalant aufgefädelte Highlights, zu denen man auf Waldwegen und Forststraßen flockigen Schrittes gelangt. Ein Tipp: auf diesen jeweils zwei, allenfalls drei Transitkilometern das Tempo ruhig etwas schleifen lassen, um dann wieder fit für den nächsten Gipfelsturm, den nächsten Downhill, das nächste Spektakel zu sein. Die schlanken Wurzeltrails entlang der Steinwand etwa, dem Kletterfelsen in der Rhön. DER SCHÖNSTE TRAIL NÖRDLICH DER MAINLINIE Für zwei von uns dauert die Rhön diesmal länger. Ein Quartier musste her und wurde gefunden. Krenzers Rhön, ein ehemaliges Landgasthaus eben in Ehrenberg, wo heute Hessen, Bayern und Thüringen aneinanderstoßen und wo dies bis 1989 zwei politische Systeme taten. Dort stehen ein halbes Dutzend historischer Schäferwagen – auf einer Streuobstwiese just unter jenen Apfelbäumen verteilt, denen wir auch den Eingangs erwähnten Apfelwein zu verdanken hatten. Neben dem eigentlichen Hotel und ein paar Wohnmobilstellplätzen sind die Schlafstätten eine charmante Institution, der das selbstgewählte Label „Erlebnishotel“ nur bedingt gerecht wird. Jürgen Krenzer inszeniert eher jene neue Lust am Regionalen in einer authentischen Erzählung aus handwerklicher Kulinarik (die Lammbratwürste, das Kellerbier und sowieso die Apfelprodukte), einsamen Landschaftserlebnissen (nein, die Gipfel der Rhön waren auch an diesem Julisonntag nicht überlaufen) und jener viel zitierten Entschleunigung, die der hypervernetzte Städter eben so auf dem Land sucht. Nur die Sache mit dem „Digital Detox“ ist nicht auf seinem Mist gewachsen. Sehnsüchtig wartet man, dass das Glasfaserkabel die ehemalige Zonengrenze erreicht. Wir erreichen tags drauf den Gukaisee, und zwar vom kahl geschorenen Schädel der Wasserkuppe. Von Hessens höchstem Berg mit seinem Fliegerdenkmal und der von den Amerikanern vergessenen Abhörstation geht es über den exponierten Pferdskopf (an dessen Flanke plötzlich die Ziegen mit uns rennen) auf einem der schönsten Trails nördlich der Mainlinie hinunter ins Tal. Gut, er ist nicht der längste. Aber dafür haben wir das Grinsen noch im Gesicht, als wir schon wieder in Fulda auf unseren Zug warten. In einem Bistro namens Heimat bei Kümmelbrot und Griebenschmalz. Auch das Weizenbier kommt von hier. Wir kommen jetzt öfter. Denn die Rhön liegt ja quasi auf dem Weg. Und sie wäre, von Fulda aus, auch mit dem Bus passabel zu erreichen. 54 / 55 TRAIL MAGAZIN


DIE REGION

ICE und Autobahn bis Fulda, von dort sind es nur 30 km bis ins Herzland der hessischen Rhön. Die perfekte Lage also, um etwa auf der Durchreise nur mal einen Tag für einen langen Lauf zu bleiben. Ein großer Teil der Region ist heute Biosphärenreservat – und kein Nationalpark, was etwa das „wilde“ Campen einfacher macht. Das Rhönschaf ist quasi der Regionalpatron, wir wurden auf unseren Läufen aber auch gerne von Ziegen „begleitet“. www.rhoen.de

DIE STRECKEN

Erster Tag: vier Gipfel, drei Hütten, gut 22 km und rund 1000 positive Höhenmeter durch die Kuppenrhön, dem „Land der weiten Fernen". Zweiter Tag: von der Wasserkuppe über den exponierten Pferdskopf, dann über den schönsten Trail der Rhön hinter zum Gukaissee und durch die Kaskadenschlucht zum Roten Moor. Über den Schafstein zurück auf die Wasserkuppe. Beide Strecken könnten auch zu einer marathonlangen Tour (ab Wasserkuppe) zusammengebastelt werden. Der Morning Run lief frei Schnauze, die beiden anderen Tracks unter www.trail-magazin.de/gpstrails

DAS HOTEL

Krenzers Rhön war einmal der Gasthof zur Krone, gelegen im hintersten Winkel Westdeutschlands. Heute ist es ein gelungenes Beispiel für die Revitalisierung einer Region und seiner Talente. Gekocht wird nach den Slow-Food-Prinzipien, die sortenreinen Apfelweine (und -säfte) kommen von den umliegenden Streuobstwiesen. Doppelzimmer im Hotel oder Schäferwagen auf der Streuobstwiese jeweils ab 90 Euro. Auch die Sauna steckt in einem historischen Schäferwagen. www.rhoenerlebnis.de

WURZELTRAILS, PANORAMABLICKE, BLANKER FELS – AUF DER MILSEBURG KANN MAN DURCHAUS PASSABEL SEINE ALPENSEHNSUCHT KURIEREN.


REVIERGUIDE / BERLIN

Unter dem Pflaster liegt der Trail. Kein Citytrail, keine Trampelpfade, keine Parkrunde

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Rundenläufer zu belächeln. Wir feiern einen Sport, der inzwischen alt genug ist, um das mit den Schubladen nicht mehr so eng zu sehen. Unser Coffee Run führt also von der Markthalle Neun in den Plänterwald und zu dieser Deutschen Meisterschaft. Alexander Dautel, vor einer Woche an der Zugspitze noch Deutscher Meister im Ultratrail geworden, sitzt im Zielbereich und betreut die Starter seiner LG Nord. Berlin kann Ultrarunning, Berlin kann Trailrunning. Morgen wird Alexander mit uns durch den Grunewald toben. Heute trudeln wir in der Markthalle ein. Kaffee, Zimtschnecken, Bircher Müsli. In Berlin lässt es sich aushalten, aber es bleibt auch eine Stadt, die manchmal nicht auszuhalten ist. Auch deshalb ist das mit dem Trail, zumal die langen Distanzen, hier besonders. Die Stadt ist groß, die Wege weit. Klar treffen sich Berliner beim Transalpine-Run, in Chamonix, und an der Zugspitze sowieso. Aber im Training laufen viele doch für sich allein. Wann und wo es gerade passt. Immerhin: Seit eineinhalb Jahren gibt es ein fixes Bergfest. Am Teufelsberg im Grunewald. Jeden Mittwoch, 19 Uhr. Salomon Running Berlin heißt die Facebook-Gruppe, die sich abseits der virtuellen Welt als ein von vielen Ideen und Gesichtern getragener Lauftreff präsentiert. Da sind Hannah und Carsten, die sich irgendwann beim Triathlontraining auf den Trails festgefahren haben. Da ist Mathias, gerade als frisch gebackener Ultratrail-Novize von der Zugspitze zurück. Da ist Jens, der mit seiner Frau Sarah sogar beruflich was mit Bergen macht. Deswegen muss uns Jens an diesem Samstagnachmittag alleine guiden. Sarah führt junge Menschen derweil ins Bergsteigen ein, im Silvretta, nicht am Teufelsberg. Der Samstagmittag. Ein Berliner Samstagmittag. Diese 15-km-Runde ist ja viel mehr als nur laufen. Okay, wir machen hier irgendwie schon ernsthaftes Trailrunning, und das inmitten von Leuten, die da oben auf dem Drachenberg Drachen steigen lassen, die Party beginnen oder beenden und mit Laufen rein sportlich gesehen maximal Joggen in Zusammenhang bringen. Wir sprinten insgesamt viermal hinauf zum Drachenberg, um ihn sinnfrei wieder nach unten zu ballern. Ein Sekundenspiel. Maximale Freude. Danach führt uns Jens extrem zielsicher kreuz und quer durch die Ränder der großen Stadt, durch dichte Büsche, durch die Murellenschlucht und immer wieder über erstaunlich viel Trail. Ganz schmal. Ganz spannend dann auch Jens’ Ausflüge in die Geschichte, diese Ausführungen und Erklärungen bei jedem Zwischenstopp. Die Gruppe lauscht. Spätestens am Le-Corbusier-Haus wird klar, dass dieser Jens ein Guide ist, der Berlin kennt. Er wuchs in der Wohnmaschine auf. Ein echtes Kind Charlottenburgs und mittlerweile ein Mann mit ausgeprägtem Herz-Kreislauf-System und Trittsicherheit. Wir haben es ja geahnt: Unter dem Pflaster liegt der Trail. Kein Citytrail, keine Trampelpfade, keine Parkrunde. Sondern ein ernsthafter Untergrund für unseren ernsthaften Sport. Na gut, das mit den Höhenmetern, das kann schwierig werden. Aber hier und heute und zum Abschluss stürzen wir uns richtig technisch ins, nun ja, Tal. Diese 70 Hm waren mal eine Skisprungschanze, beziehungsweise ihr Auslaufhügel. Komischer Berg, dieser Kriegstrümmerhügel. Zurück am Parkplatz und ab in den Park, abends im BRLO-Biergarten im Park am Gleisdreieck. Handwerkliches Bier und dazu Sandwiches und Macaroni and Cheese aus regionalen Zutaten. Ist schon komisch, dass das mit der ehrlichen, handwerklichen Küche gerade in dieser Riesenstadt so gut funktioniert. Warum also sollte das mit den Trails nicht genauso sein? Deshalb diese Sonntagsrunde im Grunewald, Freizeit und Naherholungsgebiet seit dem späten 19. Jahrhundert, seit es so etwas wie Frei-


Foto: Alexis Berg

RÜCKBLICK / WETTKÄMPFE

Es bleibt in der Familie

Der Zugspitz Ultratrail ist das Klassentreffen der Trail-Community – auch, weil das wichtigste Rennen des Landes verlässlich vieles richtig macht. In diesem Jahr sogar eine Deutsche Meisterschaft

ZUGSPITZ ULTRTRAIL Wäre ich Musikjournalist, dann würde ich jetzt vermutlich über ein Konzert von Radiohead schreiben. Oder über Neil Young auf der Berliner Waldbühne. Kurz: über ein Phänomen, dass mächtig groß ist, aber auch immer noch mächtig cool. Das einfach dazugehört. Jede neue Platte wird gekauft – oder zumindest via Spotify gestreamt. Ich bin Laufjournalist, Trailrunning-Journalist, und schreibe dementsprechend über den Zugspitz Ultratrail. Über das Rennen, das einfach dazugehört. Das Initiationsritual für so viele von uns gewesen ist und für viele andere noch sein wird. Das erste Trailrennen in den Alpen, der erste gewuppte Ultratrail, das sind die Geschichten, für die der ZUT verlässlich zur Seite steht. Ja für die der ZUT bereitsteht wie ein guter Kumpel, auf den man sich einfach verlassen kann. Mag es da draußen auch ein paar coolere Typen, ein paar coolere Rennen geben, was auch an spezifisch deutschen Rahmenbedingungen liegt, über die noch zu reden sein wird: Die Trails rund um Grainau und, ja, auch die Forststraßen, über die es immer auch wieder und wieder geht, sind so etwas wie die Wirbelsäule,

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das Rückgrat der deutschen Trailkultur. Auch, weil der ZUT bietet, was man gerne so grundlos despektierlich ein niederschwelliges Angebot nennt. Klar muss man die Distanzen erst einmal rocken, 25, 36, 63, 81 oder gar 100 km. Aber das Drumherum, die Atmosphäre, die Organisation, die Versorgung auf der Strecke, die ganzen Netze und die doppelten Böden, das bietet eben jenen ein verlässlich gutes Gefühl, für die es noch nicht ganz so selbstverständlich ist, zehn oder 15 Stunden durch die Alpen zu rennen, zu wandern, zu humpeln. Und zu fluchen vielleicht. Um das mit einer Zahl zu belegen: Jeder vierte Starter war bei dieser nun siebten Auflage eine Starterin. Womit sich die Frauenquote unter den inzwischen 2.400 Teilnehmern in den vergangenen vier Jahren exakt verdoppelt hat. Uns fällt spontan kaum ein anderes Rennen mit einem ähnlich hohen Frauenanteil ein. In einem Sport, in dem gerne noch der männliche Blick und die Heldenerzählung (Stichwort „awesome“) dominiert, ist das mehr als nur eine statistische Randnotiz.


Foto: Philipp Reiter, Andi Frank,

Apropos Randnotizen: positiv, wie gerade das Publikum in Grainau, Garmisch, Mittenwald auch die Unterdistanzler gefeiert hat. Ein Merkzettel für die Zukunft unseres Sports: Es kann eben nicht immer nur um das Schneller, Höher, Weiter gehen. Um das Schneller, Höher, Weiter ging es an diesem Juniwochenende eh schon genug. Zumal sich in diesem Jahr quasi zwei Königsdistanzen Konkurrenz machen sollten: die 100 km einmal um das Zugspitzmassiv, der Ultratrail eben, und der Supertrail XL über 81,4 km und rund 4.300 Hm, der in diesem Jahr zur Deutschen Meisterschaft im Ultratrail aufgewertet worden ist. Zweite Notiz ins Merkheft: Es tut gut, dass solche Meisterschaftsläufe, national wie international, endlich einen adäquaten Rahmen gefunden zu haben scheinen. Wobei ein Makel des ZUT hier ganz gelegen kam: Mit einer „einheimischen“ Teilnehmerquote von knapp über 70 Prozent blieb die Gefahr überschaubar, dass ein internationaler Starter den Supertrail XL gewinnen könnte und so der „nur“ Zweitplatzierte Deutscher Meister wird. Dennoch wäre das eine Aufgabe, der sich ZUT-Veranstalter Plan B gemeinsam mit seinen Partnern annehmen sollte: Es wäre ein schönes Ziel, auch in Deutschland ein wirklich internationales Trailrennen zu haben. Immerhin: Jahraus, jahrein kommen verlässlich viele Polen (2,4 Prozent aller Starter) und sowieso die laufverrückten Dänen an die Zugspitze (3,5 Prozent). Auch Thomas Farbmacher wird im nächsten Jahr wiederkommen: „Mal schauen, ob dann das Triple möglich ist.“ Den Sieg aus dem Vorjahr, den hat der Tiroler Salomon-Athlet auf der Ultradistanz über 101 km und 5.412 Hm verteidigt, wobei Farbmacher, trotz Magenproblemen, in 11:22 Stunden noch einmal schneller unterwegs war als bei seinem Sieg 2016. Rang zwei ging an den starken Schweizer Walter Manser (11:55 Stunden), der lange Zeit führte, im Mittelteil aber dem Tempo von Farbmacher nicht mehr folgen konnte. „Als ich Walter Manser eingeholt hatte, folgte das Flachstück zum Ferchensee. Das liegt mir einfach. Aber meine Magenprobleme waren echt heftig. Unendlich viel Cola war meine Rettung“, resümierte Thomas Farbmacher diese entscheidende Phase des Rennens. Dritter wurde der Franzose Thery Jonathan. Schnellste Frau über die Ultratrail-Distanz war Lisa Mehl aus Esslingen in 13:54 Stunden beeindruckend souverän vor der Schweizerin Denise Zimmermann (die in 15:15 Stunden gleichzeitig auch die Masters-Wertung gewinnen konnte) und der Südtirolerin Basilia Förster. Neben dem Ultratrail war die Deutsche Meisterschaft im Ultratrail, traditionell auf einer Distanz etwa auf halber Stre-

cke zwischen 50 und 100 km ausgetragenen, das zweite Hauptereignis dieses alpinen Trailwochenendes. Über die Distanz 81,4 km setzte sich der 35-jährige Markus Mingo (9:02 Stunden) aus Kötzting letztlich souverän vor Alexander Dautel (9:16.37 Stunden, Kronach) und Max Kirschbaum (9:16.54,1 Stunden, Otterbach) durch. Während Mingo mit 14 Minuten Vorsprung ins Ziel kam, trennten den Zweit- und Drittplatzierten nach mehr als 81 km gerade einmal 17 Sekunden. Alexander Dautel, der inzwischen in Kopenhagen lebt und dort seine Bergintervalle in Treppenhäusern absolviert, hatte Max Kirschbaum erst im Ortskern von Grainau eingeholt. Was folgte war ein beeindruckender, epischer Fight. Deutsche Meisterin auf einer diesem Titel würdigen Strecke wurde die Münchnerin Eva Sperger in 10:46 Stunden. von Clemens Niedenthal

Zweite Notiz ins Merkheft: Es tut gut, dass solche Meisterschaftsläufe, national wie international, endlich einen adäquaten Rahmen gefunden zu haben scheinen.


INTERVIEW / RYAN SANDES INTERVIEW: CLEMENS NIEDENTHAL

FOTOS: CORINA HALLORAN

r a w n n a w d n e "irg ne frage i " e s n s e e b e l r e b ü s e d

Wir geben es gerne zu: In der Redaktion war die Freude groß über den diesjährigen Sieger des Western States Endurance Run. Gilt doch Ryan Sandes überhaupt als einer der zugänglichsten, unverstelltesten Typen unter den vielen zugänglichen, unverstellten Protagonisten dieses Sports. Dass der 35-jährige Südafrikaner indes schon sechs Tage später zum ausführlichen SkypeInterview bereit sitzt, sagt viel über die Professionalität, mit der er seine Leidenschaft auch als Beruf betreibt, aus. Ryan Sandes kann vom Trailrunning leben, woran auch ein österreichischer Brausefabrikant nicht ganz unbeteiligt ist. Dass er sich damit ziemlich glücklich schätzen kann, auch davon erzählt der sympathische Ultraläufer in einem Gespräch, das kurz für den Gang auf die Veranda unterbrochen werden musste. Der Sportler wollte dem Journalisten sein Trailrevier zeigen: ein iPhoneSchwenk über den Table Mountain.

Hallo Ryan, und zunächst einmal: herzlichen Glückwunsch zu deinem Sieg beim Western States Edurance Run. Danke, das Rennen ist jetzt eine gute Woche her und ich bin seit ein paar Tagen wieder in Kapstadt. Aber noch bekomme ich das Grinsen nicht aus dem Gesicht.

Kannst du das Rennen und mehr noch dein Rennen in ein paar Worten beschreiben? Es war brutal. Vor allem waren die klimatischen Bedingungen brutal. Nach dem Start sind wir erst mal durch knöcheltiefen Schnee geschlittert, um nach 30 Meilen dann unter 76 / 77 TRAIL MAGAZIN


Ryan Sandes hat also den Western States Endurance Run gewonnen. Das hatte ihm sein großes Idol Bruce Fordyce schon vor sechs Jahren prognostiziert. Ein Gespräch über Laufshirts mit Löchern, ein süfadrikanisches Lebensgefühl und die Renneinteilung der anderen.

dieser unbarmherzigen Wüstensonne zu rennen. Ich glaube, dass in diesem Jahr viele Läufer schon früh in die Defensive gekommen sind, die Schneefelder haben viel Kraft gekostet. Ich habe einfach versucht, nicht allzu viele Körner zu verlieren. Dafür hat mich die Hitze dann später sprichwörtlich kalt erwischt. Das klingt jetzt kokettierend, schließlich habe ich das Rennen ja gewonnen, aber irgendwann war es nur noch eine Frage des Überlebens.

immer mitläuft. Außerdem taugt mir der Kurs, ich komme gut damit klar, unter extremen, vor allem extrem heißen Bedingungen zu laufen.

Ist dieses amerikanische Verständnis von Trailrunning näher dran an deinem südafrikanischen Lebens- und Laufgefühl als, sagen wir, ein sehr technisches Rennen in den Alpen?

Im Vorfeld hatte sich Jim Walmsley weit aus dem Fenster gelehnt und einen neuen Streckenrekord angekündigt. Hat das deine Renneinteilung in irgendeiner Weise beeinflusst? Nein, gar nicht. Einfach, weil ich mir eigentlich sicher war, dass unter diesen Bedingungen keine Zeit von um die 14 Stunden möglich war. Und außerdem: Wenn Jim so ein Rennen wirklich rausgehauen hätte, dann wäre ich nicht einmal in seine Nähe gekommen. Ich bin einfach mein eigenes Rennen gelaufen und habe allenfalls geguckt, ihn nicht zu sehr aus den Augen zu verlieren. Ich wollte bereit sein, wenn er seinem hohen Anfangstempo Tribut zollen würde.

Was war es für ein Gefühl, deine Familie an der Ziellinie zu sehen? Ein ziemlich extremes. Western States ist ja eh ein extrem emotionales Finish; wenn man da als Erster einläuft, ist es das umso mehr. Aber dann meine Frau und meinen Sohn Max zu sehen, das war einfach unglaublich. Fünf Minuten vorher wollte ich einfach nur, dass das Rennen endlich zu Ende geht, und plötzlich war ich wieder voller Energie. Das war so ein unfassbar harter Tag. Und

Ach, das mag ich eigentlich nicht vergleichen. Klar ist dieses Gemeinschaftsgefühl bei vielen amerikanischen Rennen legendär, aber dann bist du irgendwo am Mont Blanc auf 2.500 Hm, und die Stimmung ist auch unglaublich. es war einer der schönsten Tage meines Lebens.

Der legendäre südafrikanische Ultraläufer Bruce Fordyce hat dir bereits 2011 den Sieg beim Western States vorausgesagt. Hast du das damals genauso gesehen? Na klar. Aber dann ist man ein paar Jahre älter geworden und hat ein paar Rennen auch nicht gewonnen und ist sich nicht mehr so sicher. Jetzt bin ich einfach dankbar, dass Bruce an mich geglaubt hat. Schließlich war er aufgrund seiner Leistung und mehr noch seiner Haltung immer eine Inspiration für mich.

Was fasziniert dich am Western State Endurance Run? Die Community, die Gemeinschaft hinter dem Rennen. Und natürlich die ganze Geschichte, die da quasi

Wer einmal in Kapstadt war, zumal laufend, hat eine Szene in Erinnerung, die sehr vital ist und sich nicht um irgendwelche Schubladen schert. Kapstadt hat tatsächlich eine unglaublich starke Laufszene, und die meisten Leute laufen eigentlich beides, Straße und Trail. Ja mehr noch, eigentlich ist die Laufkultur ein Teilaspekt der Outdoor-Kultur. Spätestens am Wochenende sind alle irgendwie draußen.

Ist das auch deine Definition des guten Lebens? Ich war jetzt auf allen sieben Kontinenten und kann sagen: Capetown is my favourite place to be. Das sagen jetzt vielleicht viele über den Ort, aus dem sie kommen. Aber die Landschaft und dieser totale Fokus darauf, etwas mit dieser Landschaft anzufangen, der ist schon einmalig. Okay, es gibt ein Problem mit der

Den Beginn seiner Ultra-Karriere hatte Ryan Sandes in die Wüste geschickt: 2010 gelang es dem damals 28-Jährigen als erstem Läufer überhaupt, alle vier Rennen der 4Desert-Serie (Atacama, Gobi, Sahara und Antarktis) innerhalb eines Jahres zu gewinnen. Im Jahr darauf folgte sein Sieg beim Leadville 100. Ryan Sandes etablierte sich im Folgenden als einer der präsentesten wie sympathischsten Athleten im Trailzirkus. Apropos: Den (alpinen) Trails galt zuletzt die Aufmerksamkeit des 1982 geborenen Südafrikaners. Der Sieg beim Western States Endurance Run ist der bisherige Karrierehöhepunkt des bekennenden „Outdoor Guy", der der Legende nach die ersten Jahre seines Lebens fast ausschließlich barfuß verbracht haben soll. Auch heute hat Sandes neben den Trails am liebsten Sand (oder Wasser) unter den Füßen. Lesenswert: Ryan Sandes' autobiografische Laufanleitung "Trail Blazer". www.ryansandes.com


EVENT / LICHTENSTEIN TRAIL FESTIVAL

KULT IM WACHSTUM

Schwäbische Alb? Alb mit B. Ja. So ungefähr 50 km südlich von Stuttgart. Im Prinzip schon Richtung Alpen, aber eben Alb. Zum dritten Mal feierten wir, das TRAIL Magazin, ein Festival im Mittelgebirge mit geführten Touren, Vorträgen, Camping und einem harten Rennen. TEXT: DENIS WISCHNIEWSKI FOTOS: DENIS WISCHNIEWSKI, CLEMENS NIEDENTHAL

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GUTES ESSEN / DAS TRAIL-GERICHT

DER ULTRALÄUFER UND SEIN PERMAGARTEN Tiroler Holzknechtkrapfen (8 Personen)

Peter Fankhauser ist Läufer, Koch und Gärtner. Jetzt wird der Tiroler auch noch Wirt. Für uns hat er einen Vorgeschmack auf sein Restaurant Guat`z Essen angerichtet.

Für die Palatschinken: 300 g Mehl, 6 Eier, ca. 0,2 l Milch, Salz Für die Fülle: 6 mittelgroße Kartoffeln, 250 g Ziegenkäse, 350 g Topfen, 2 kleine Zwiebeln, 1 Bund Schnittlauch, Salz, Pfeffer, 2-3 EL Rindssuppe Zubereitung: Kartoffeln kochen, durch die Kartoffelpresse drücken. Ziegenkäse zerbröseln und mit dem Topfen unter die Kartoffeln mischen. Zwiebel schälen und fein schneiden, in Butter goldbraun anrösten. Zwiebeln zur Käse-Kartoffel-Mischung geben, mit dem gehackten Schnittlauch, Salz, Pfeffer und Suppe zu einer cremigen Masse rühren. Aus Mehl, Eiern, Milch und Salz einen Teig rühren. In einer Pfanne etwas Butter erhitzen, etwas Teig eingießen und dünne Palatschinken backen. Auf die Palatschinken je 1 Esslöffel Füllung geben und glatt streichen, links und rechts einschlagen (damit die Masse nicht ausrinnt) und einrollen. Nebeneinander in eine feuerfeste Form schlichten, mit Butterflocken belegen und im Ofen ca. 10 Minuten bei 150 °C (ohne Heißluft 180 °C) backen. Mit grünem Salat servieren.

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TEXT: CLEMENS NIEDENTHAL

Waldarbeit macht hungrig. Wurzeltrails zu laufen macht es auch. Weswegen Peter Fankhauser, der Koch, der Gärtner, der Läufer aus dem Zillertal, für uns also Tiroler Holzknechtkrapfen macht. Wir freuen uns, dass Peter dazu Zeit gefunden hat. Denn eigentlich hat der Salomon-Athlet gerade sehr viel um die Ohren. Eben hat er einen ganzen Garten umgezogen. Nun denkt und baut er an seinem eigenen Restaurant Guat`z Essen, dessen Produkte eben vor allem aus diesem Permagarten kommen werden. Permagarten? Peter gärtnert nicht, er lässt den Garten gärtnern, sich selbst aussäen, neuen Humus bilden und mit der Natur interagieren. Ohne Dünger und sonstige künstliche Eingriffe. In so einem Garten kann man die Erträge vielleicht nicht steuern, aber man bekommt Produkte – Gemüse, Salate, Kräuter –, die ungleich aromatischer sind, weil sie perfekt mit ihrem Habitat harmonieren. Mit dem Terroir, wie man beim Wein dazu sagt. Im Herbst schon wird man bei Peter Fankhauser Guat’z Essen bekommen. Vegetarische Küche, nicht als Dogma, sondern als delikates Angebot. Für nach dem Trail und für eine gute Zeit. Weil gutes Essen aber nicht nur Arbeit macht, sondern auch kostbar ist, wollen wir unbedingt noch auf Peters Crowdfunding-Kampagne hinweisen. Wir finden, diese Investition lohnt: www.startnext.com/guatzessen


präsent iert vom 11. bis 14. Okt ob er 2017

DAS LESERCAMP

DER KLASSIKER IM KLEINWALSERTAL

Das Camp für Rookies und alle die alpines Trailrunning erleben möchten JETZT ANMELDEN 30 PLÄTZE FREI! w w w.trail-magaz in.d e/ shop/l esercamp s


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