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PRAXISTEST

NEW BALANCE Fresh Foam X Hierro v7

Gewicht: 301g (M), 270g (W) Sprengung: 8mm Preis: 150 Euro

Ich gestehe, ich habe mich täuschen lassen, denn die neue, siebte Version des Hierro erschien mir aus der Schachtel heraus unscheinbar und mit wenig Überraschungsmomenten und wenig alpiner Expertise ausgestattet. Bis dato war der technische und optische Step, gerade von der V4 auf die V5, beim Hierro ja immer intuitiv sicht- und spürbar. Diesmal wirkt der Schuh wieder weniger extravagant, einmal hineingeschlüpft ist er schmaler geschnitten und, ja!, im Detail verbessert. Der neue Hierro ist, das darf man sagen, der Beste Hierro und aktuell einer der komplettesten und komfortabelsten Trailschuhe auf dem Markt. Eine Vibram-Aussensohle verspricht Megagrip und überzeugt mich tatsächlich durch eine neue Stollenanordnung mit mehr Traktion. Was vom ersten Meter auffällt: Die Dämpfung, durch Fresh Form Mittelsohlen-Schaum, weich und reaktiv, macht unfassbar viel Freude und sorgt für Leichtigkeit beim Laufen auf flachen Waldwegen, Schotterpisten, aber auch auf schmalen Trails. Fazit: Superstabil, üppig gedämpft, konkreter im Fit, dynamischer und durchaus ein Allrounder, der sich flotte Kurzstrecken am Berg aber auch die stoischen 100 Kilometer im Wanderschritt zutraut. Ein Wolf im Schafspelz also. Und ein rundum gelungener Trailschuh, dessen Sneakers-Look uns zunächst an der Nase herumgeführt hat.

ALTRA MONT BLANC BOA

Gewicht: 317g (M), 264g (W) Sprengung: 0 mm Preis: 220 Euro

220 Euro für einen Trailschuh? Ist eine Ansage. Ob das am doppelten BOA-Verschluss liegt? Das derzeit einzige Konkurrenzprodukt mit ebenfalls zwei BOA Verschlüssen, stammend von der Marke Speedland, kommt schließlich noch hochpreisiger daher. Vor gut drei Jahren gab es dieses Konzept des Doppel-Drehs schonmal an einem Schuh, machte aber keine Schule. Der Fresh Foam Hierro BOA war dafür dann vielleicht doch der falsche Schuh. Über die Wrapping Konstruktion der österreichischen Marke BOA haben wir uns ja schon des öfteren positiv geäußert. Auch beim Mont Blanc erfüllt sie ihren Job nun mit doppelter Präzision. Mit dem hinteren Drehverschluss bekommt man den Mittelfuß sehr gut im Schuh fixiert, während das vordere Rad den Vorfuß kurz hinter den Zehen zu stabilisieren vermag. Wer hier viel Freiheit braucht bzw. als regelmäßiger Altra Kunde auch gewohnt ist, der lässt den vorderen Verschluss einfach offen. Der Lauffreude tut dies keinen Abbruch. Gerade im Uphill kann es sehr angenehm sein. Im technischen Downhill reicht dann ein Griff nach unten, um für mehr Sicherheit zu sorgen. Apropos technischer Downhill – dort performt der Mont Blanc Boa überraschend solide. Die nicht vorhandene Sprengung verleiht ihm hier, trotz seiner eher üppigen und komfortabel ausgelegten Dämpfung, viel Sicherheit. Ja die Dämpfung ist dann neben dem BOA-System auch das Highlight dieses Schuhs, für den Lauffreude und Responsivität absolut keine Fremdwörter sind. Ein Problem haben wir dann aber leider doch. Der Fersenhalt bleibt, auch wenn man den BOA-Verschluss voll anzieht, eher vage. Schade. Weil der Mont Blanc BOA ansonsten der Perfektion sehr nahe kommt. Vor allem für Ultratrailläufer, die sich gern ausufernd im alpinen Gelände bewegen.

MENORCA, 365 TAGE TRAILRUNNING

Die wunderschöne spanische Insel im Mittelmeer bietet fünf Laufveranstaltungen vor einer traumhaften Naturkulisse. Bist Du bereit, sie zu entdecken?

Menorca ist für sein Image als Insel der Sonne und des Strandes bekannt. Seit Jahren arbeiten die Einwohner Menorcas daran, die kleine spanische Insel im Mittelmeer in ein Reiseziel zu verwandeln, das neben weißem Sand und türkisblauem, kristallklarem Wasser in den Sommermonaten auch ein umfassendes Angebot an sportlichen Aktivitäten für Trailrunning-Liebhaber bietet. Es erwarten Dich fünf Routen, um den Camí de Cavalls zu entdecken: Eine Strecke mit einer mehr als 300-jährigen Geschichte, welche die Insel umrundet und sowohl über Strände als auch felsige, unbefestigte und asphaltierte Wege führt und durch einige Waldabschnitte. Bei diesen Laufveranstaltungen entdeckst Du auch die vielfältige Gastronomie Menorcas, das große kulturelle Angebot der Insel mit modernen Kunstgalerien, und verschiedenen prähistorischen Fundstätten.

Hervorzuheben sind die großen Bemühungen der lokalen Behörden mit diesen Laufveranstaltungen, die von der Fundació Foment del Turisme de Menorca und der Agència d’Estratègia Turística de les Illes Balears unterstützt werden, in Zusammenarbeit mit dem von der Europäischen Union (Next Generation EU) finanzierten Plan für Wiederaufbau, Transformation und Resilienz der spanischen Regierung.

Menorca ist ein ideales Reiseziel für Alleinreisende, Paare oder Familien, in jedem Monat des Jahres. Mit diesen Laufstrecken entdeckst du bekannte Orte wie die Strände von Cavalleria, Binimetl·là, Cala Pilar, Son Bou, Son Saura oder Macarella. Ein Traumziel für Trailrunning. Alle Informationen findest du auf www.illadelstrails.com und www.trailmenorca.com

TRAIL DELS FARS – AM 4. FEBRUAR Der erste Lauf des Illa dels Trails bietet eine herausfordernde Strecke durch den Norden der Insel mit 3 verschiedenen Distanzen: 46 Kilometer mit Start am beeindruckenden Leuchtturm von Cavalleria, 21 Kilometer mit Start in La Vall und 12 Kilometer mit Start in Son Morell. Es handelt sich um eine sehr bergige Strecke.

TRAIL DEL NORD – AM 1. APRIL Diese Route hat 3 verschiedene Distanzen: 45 Kilometer, 24 Kilometer und 12 Kilometer. Die 45 Kilometer sind spektakulär, mit einer anspruchsvollen Route und einer wunderschönen Aussicht von der Burg von Santa Águeda. Wenn du am Ziel ankommst, erwartet dich eine große Feier im Hotel TRH Tirant Playa. TRAIL DELS FARS NOCTURNA – AM 16. SEPTEMBER Läufst du gerne nachts? Dann ist diese Strecke perfekt für dich. Wähle zwischen 23 oder 12 Kilometern durch den Naturpark Albufera des Grau unter einem spektakulären Sternenhimmel. Menorca ist eine Starlight-Destination und bietet eine ideale Aussicht auf die Sterne.

OKTOBER TRAIL – AM 21. OKTOBER Wenn du Bier und Laufen magst, ist diese die richtige Route für dich. Wir bieten dir Strecken von 32, 19 oder 12 Kilometern entlang der spektakulärsten Strände der Insel. Erreiche die Ziellinie und genieße ein Fest mit Musik und Essen dank des Lago Resort Menorcas. 2022 nahmen mehr als 1.400 Personen an diesem Lauf teil und tanzten danach bis spät in die Nacht. MENORCA CAMÍ DE CAVALLS TRAIL – AM 19., 20. UND 21. MAI Die bekannteste Trailrunning-Route Menorcas mit mehr als 2.000 Teilnehmern. Dich erwarten 7 verschiedene Strecken: Ein 185-Kilometer-Lauf rund um die Insel, das gleiche in Staffeln, ein 100-Kilometer-Nachtlauf an der Nordküste und ein 85-Kilometer-Lauf an der Südküste. Es gibt auch Strecken von 58, 44 und 27 Kilometern, die man auch im Gehen zurücklegen kann.

FALKE RU Trail

Preis: 20 Euro

Was eine Trailsocke von einer Laufsocke unterscheidet? Vielmehr: Was sie über eine gewöhnliche Laufsocke erhebt? Aber darum muss es im Folgenden gar nicht gehen. Was daran liegt, das die Falke RU Trail am Ende dieses Testes einfach eine ganz unspektakuläre, aber spektakulär gute Laufsocke ist. Reibungslos verarbeitet. Perfekt und griffig sitzend, dabei nicht einengend (Falke selbst sagt sogar: stabilisierend!). Und geradezu flauschig, trotz der rein synthetischen Materialität. Was mir, das sei dazugesagt, bei Laufsocken weiterhin am besten taugt. Zumal über alle möglichen Lauftemperaturen und -wetter betrachtet. Trailspezifische Features? Vielleicht das aufgebauschte Pattern über dem Knöchel. Aber auch das sieht eher cool aus, als dass es wirklich vor einer Wurzel oder einem spitzen Stein schützen würde. Vielmehr gefällt uns an der RU Trail die Ausgewogenheit aus Minimalismus und Tragekomfort und, ja, auch der nostalgisch melierte Wandersockenlook. Kurzum: Die RU Trail ist eine Socke, über die man sich keine Gedanken machen muss. Und das vom (ehemaligen) Marktführer, über den wir uns in der Trail-Redaktion zuletzt ja vielleicht zu wenige Gedanken gemacht haben. Verschiedene Farben, nur eine, knöchelhohe, Länge.

HOUDINI The Orange Jacket

Gewicht: 196 Gram (Men's L) Preis: 300 Euro

Die neue Orange Jacket gibt es auch in Orange, aber das ist nicht der Grund für den Produktnamen. Vielmehr geht es dabei um das Packmaß der wasserdichten Regenjacke aus Stockholm, das nicht größer als die Frucht ist. Nun gut. Selten eine solch komplette und gute Laufregenjacke getragen – das beginnt mit dem Schnitt, der relativ relaxed ist und dennoch körpernah genug, um als echte Laufsportjacke zu funktionieren. Am Ende zählen hier vorallem auch die Details, wie eine Kapuze, die perfekt sitzt, ein Kragen, der nicht stört, ein Zipper, der reibungslos bedienbar ist. Die in Japan (!) produzierte Jacke überzeugt umfänglich mit einem ultraleichten 3-Lagen-Konzept, das für unsere Augen längst wie eine einzige Lage funktioniert. Ein wenig erinnert das Material an eine „Natur-Version" des bekannte Gore-Tex Shakedry Stoffes, wir haben es hier aber mit tatsächlich zu 100 Prozent recyceltem PolyesterJersey zu tun. Dass Houdini mit dieser Jacke einen gewaltigen Schritt von cleverer, nachhaltiger Outdoor-Fashion hin zum Performance-Produkt gehen, hat mich überrascht und überzeugt. Diese Regenjacke muss für alle, die für 2023 eine Pflichtausrüstungs-Jacke suchen, in die engste Auswahl kommen. Am Ende sei noch erwähnt, dass die Orange Jacket mit 46.000 g/m2/24 h erfreulich atmungsaktiv ist und mit 20.000 mm Wassersäule als lange wasserdicht gelten darf.

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